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Deutscher Ethikrat veranstaltete ersten Parlamentarischen Abend

Geschrieben am 25-03-2010

Berlin (ots) - Der Deutsche Ethikrat hat am gestrigen Mittwoch
seinen ersten Parlamentarischen Abend in Berlin abgehalten.

Das Treffen diente dem Austausch mit den Parlamentariern über die
bisherige und künftige Arbeit des Rates sowie die aus ihrer Sicht
relevanten ethischen Fragestellungen der 17. Wahlperiode.

Edzard Schmidt-Jortzig, der Vorsitzende des Ethikrates, betonte in
seiner Begrüßungsansprache, dass es Aufgabe und Anliegen des
Ethikrates sei, mit seinen Stellungnahme "so direkt wie möglich an
das Verfassungsorgan zu kommen, das dann gegebenenfalls aus den
Empfehlungen allgemeingültige und rechtsverbindliche Vorschriften
macht".

Bei dieser Gelegenheit überreichte der Ratsvorsitzende den
Jahresbericht des Ethikrates über das Jahr 2009 an
Bundestagspräsident Norbert Lammert.

Der Bundestagspräsident hob in seinem Grußwort hervor, dass sich
der Deutsche Bundestag vom Ethikrat "eine möglichst sorgfältige, aber
auch möglichst regelmäßige Beratung" wünscht. Bei der Definition und
Behandlung relevanter Themen komme es ihm persönlich jedoch weniger
darauf an, möglichst einvernehmlich zu entscheiden. Da es einen
Generalkonsens "regelmäßig umso weniger gibt, je anspruchsvoller die
Themen werden", sei es ihm im Zweifelsfall lieber, wenn der Ethikrat
nach einer kontroversen Diskussion "mit einem von einer mehr oder
weniger breiten Mehrheit getragenen Votum an den Bundestag
herantritt".

Im weiteren Verlauf des Abends stellten die Sprecher der
ratsinternen Arbeitsgruppen den aktuellen Stand der Beratungen vor.
Regine Kollek berichtete von der kurz vor dem Abschluss stehenden
Diskussion zur Stellungnahme "Humanbiobanken für die Forschung",
Eckhard Nagel benannte Kernfragen der Diskussion der Arbeitsgruppe
zum Thema Allokation im Gesundheitswesen, Michael Wunder stellte das
Arbeitsprogramm der zu Beginn des Jahres gegründeten Arbeitsgruppe
zum Thema Demenz vor, und Wolf-Michael Catenhusen zog eine
Zwischenbilanz der Debatte zum Thema Mensch-Tier-Mischwesen.

Die Abgeordneten zeigten an den vorgestellten Themen großes
Interesse und nutzten die Gelegenheit zur Diskussion mit den
Ratsmitgliedern.

Im zweiten Teil präsentierte Christiane Woopen, stellvertretende
Vorsitzende des Ethikrates, die Empfehlungen des Rates zum Problem
der anonymen Kindesabgabe. Sie betonte, dass das übliche Diktum "Wenn
auch nur ein Leben gerettet werden kann, hat es sich schon gelohnt"
und das bis heute allzu oft öffentlich vorgetragene simplifizierende
Urteil, das Recht auf Leben sei wichtiger als das Recht auf Kenntnis
der genetischen Herkunft - was auch im Ethikrat niemand bestreite -,
der Komplexität der Problematik nicht gerecht würden. Sie bedauerte
zudem, dass die vom Ethikrat empfohlenen Maßnahmen zur Hilfe für
Schwangere und Mütter in Not in der öffentlichen Diskussion nicht
ausreichend aufgegriffen worden seien. Dazu gehörten vor allem die
wirksamere öffentliche Bekanntmachung und die Stärkung des Vertrauens
in die schon bestehenden vielfältigen Hilfsangebote.

Mit Blick auf eine mögliche gesetzliche Regelung diskutierten
sodann die Abgeordneten mit den Ratsmitgliedern vor allem über die
Empfehlung des Ethikrates, ein Gesetz zur vertraulichen Kindesabgabe
mit vorübergehend anonymer Meldung zu schaffen.

Weitere Informationen sind unter www.ethikrat.org abrufbar.

Originaltext: Deutscher Ethikrat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42978
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42978.rss2

Pressekontakt:
Ulrike Florian

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Ethikrat
Jägerstrasse 22/23
D-10117 Berlin

Tel: +49 +30 203 70-246
Fax:+49 +30 203 70-252
E-Mail: florian@ethikrat.org
URL: http://www.ethikrat.org


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