Rheinische Post: Berlin Ankara
Geschrieben am 28-03-2010 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Bundeskanzlerin Merkel, die heute und morgen in Ankara und Istanbul das deutsch-türkische Verhältnis auslotet und mit ihren Begleitern aus der Wirtschaft hoffentlich politisch-ökonomisch nutzbringend entwickelt, trifft auf einen besonders schwierigen Gastgeber: den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Er liebt das offene Wort, was erfrischend ist und die Fronten klären hilft. Aber Erdogan kämpft auch gerne mit schwerem Säbel. Er neigt dabei zu national tönender Selbstüberschätzung, gepaart mit Herabsetzung derjenigen, die nicht seine Überzeugung von einem expansiven, kulturell sendungsbewussten Türkentum teilen. Industrievertreter ficht das nicht an, wenn nur die guten Geschäfte mit der Türkei noch besser werden. Vorwerfbar ist das nicht. Die Kanzlerin muss über den ökonomischen Tellerrand hinausschauen. Dabei sieht sie wie aktuelle, gefährlich beschwichtigende Aussagen Erdogans über den aggressiven Iran belegen Zeichen dafür, dass die Beziehungen beider Mittelmächte nicht so unbelastet sind, wie das wünschenswert wäre. Merkel sollte sich auch den belehrenden Ton Erdogans über das deutsche Schulwesen und das Staatsbürgerschaftsrecht verbitten freundlich im Ton, hart in der Sache.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
259705
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 29. März 2010 die Pläne für eine Bankenabgabe: Bremen (ots) - Zu kurz gesprungen von Joerg Helge Wagner Das muss man Finanzminister Schäuble lassen: An Gestaltungswillen fehlt es ihm - im Gegensatz zu vielen seiner Kabinettskolleg(inn)en - nicht. Und er schafft es auch noch, auf seinem wenig populären Posten durchaus populäre Maßnahmen anzustoßen: sei es der juristisch zumindest bedenkliche Ankauf einer CD mit geklauten Steuersünder-Daten oder nun eine europaweite Bankenabgabe. Doch wo er im ersten Fall mit dem Segen der Kanzlerin sehr weit gegangen ist, springt er nun zu kurz - in mehrfacher mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / USA / Guantánamo Osnabrück (ots) - Unentschuldbares Zögern Die scheinbar endlose Diskussion um die Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen macht wütend. Es geht im konkreten Fall um drei Männer, die seit Jahren ohne rechtskräftiges Urteil im Willkür-Gefängnis der Amerikaner einsitzen. Wenn Deutschland der humanitäre Aspekt bei einer Aufnahme wirklich so wichtig ist, gibt es keinen Grund, warum die Männer nicht schon längst in der Bundesrepublik sind. Und warum ihr Leid auf Guantánamo mit endlosen bürokratischen Prüfungen verlängert wird. Mögliche Sicherheitsbedenken mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu FDP / Steuern Osnabrück (ots) - Späte Erkenntnis Die neuen Töne der FDP in der Steuerdebatte sind überfällig gewesen. Die Liberalen haben offenkundig erkannt, dass sie am Ende der Legislaturperiode nach der tatsächlichen Umsetzung ihrer Wahlkampfversprechen beurteilt werden. Und dieses Ziel lässt sich nur gemeinsam mit der Union erreichen. Im Klartext: Kompromissbereitschaft zahlt sich für die FDP mehr aus als Konfrontation. In der Sache selbst haben die Liberalen durchaus gute Argumente auf ihrer Seite. Denn die Steuer- und Abgabenlast insbesondere mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Türkei / Iran / Atom / EU Osnabrück (ots) - Unversöhnlich Das deutsch-türkische Verhältnis ist angespannt. Bei allen großen Politik-Themen stehen sich die Positionen von Ankara und Berlin derzeit fast unversöhnlich gegenüber. Stichwort EU-Beitritt: Während Kanzlerin Merkel auf eine privilegierte Partnerschaft pocht, strebt Ministerpräsident Erdogan die Vollmitgliedschaft an. Auch beim Streitpunkt Einwanderung klaffen die Vorstellungen auseinander: Merkel will Migranten integrieren. Dagegen erweckt Erdogan den Anschein, als sehe er die Parallelgesellschaften mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr / Strukturkommission / Weise Osnabrück (ots) - Reformer im Nebenjob Demnächst soll Frank-Jürgen Weise auch noch die Bundeswehr-Strukturkommission führen. Das wirft Fragen auf: Lastet seine Aufgabe den Chef der Bundesagentur für Arbeit so wenig aus, dass er nebenbei auch noch die Landesverteidigung reformieren kann? Oder hat vielmehr der Bundestag nur geringe Erwartungen an dieses Gremium? Äußert sich in dieser Personalie gar die Absicht von Union und FDP, diese Kommission nur für den schönen Schein arbeiten zu lassen, wie das bei ihren zahlreichen, ebenfalls mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|