RNZ: In Schieflage - Kommentar zur Bundeswehr-Reform
Geschrieben am 12-04-2010 |
Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Frank-Jürgen Weise ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Schon allein die jüngste Debatte um Ausbildungs- und Ausrüstungsmängel der Bundeswehr in Afghanistan zeigt, wie akut der Reformbedarf bei der Truppe ist. Hinzu kommen zahlreiche andere Schieflagen, wie etwa der vom früheren Wehrbeauftragten Reinhold Robbe angeprangerte Ärztemangel oder die Frage, ob die immer weiter ausgehöhlte Wehrpflicht auf Dauer erhalten bleiben soll - und wenn ja, wie die Wehrpflichtigen künftig sinnvoll eingesetzt werden können. Denn in ihren wesentlichen Strukturen ist die Bundeswehr noch immer auf die Anforderungen des Kalten Krieges ausgerichtet. Um dies zu ändern bedarf es nicht einzelner Korrekturen, sondern einer grundlegenden Transformation. Erschwerend für Weise kommt hinzu, dass die gut ausgestattete, moderne Interventionsarmee der Zukunft keine zusätzlichen Steuergelder kosten darf. Stattdessen soll er versteckte Ressourcen bei der Bundeswehr aufspüren. Doch nicht nur der Berater ist gefordert. Die politisch Verantwortlichen, allen voran Verteidigungsminister zu Guttenberg, müssen die Reformen entschlossen und zügig umsetzen. Das ist die Regierung den Soldaten - nicht nur in Afghanistan - schuldig.
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