WAZ: Rot-Grün und andere Farbenspiele - Optionen der Macht. Kommentar von Walter Bau
Geschrieben am 19-04-2010 |
Essen (ots) - Das viel zitierte "Projekt" war Rot-Grün im Grunde nie. Als 1985 in Hessen die erste rot-grüne Koalition die Arbeit aufnahm, war die Öko-Partei noch viel zu sehr in internen Macht- und Flügelkämpfen verstrickt, um sich auf das neue Bündnis mit der SPD zu konzentrieren. 1995 und 1998, als die beiden Parteien in Düsseldorf bzw. Berlin Koalitionen beschlossen, gingen die Sozialdemokraten mehr (Johannes Rau) oder minder (Gerhard Schröder) widerwillig den Bund mit den Grünen ein. Und heute?
Die "Zukunftskoalition", die das rot-grüne Führungspersonal nun präsentierte, ist vor allem eines: eine Machtoption. Und zwar eine von mehreren. Das Lagerdenken der letzten 15 Jahre - hier Rot-Grün, da Schwarz-Gelb - gilt vor der NRW-Wahl nicht mehr. Es wurde abgelöst durch eine Politik der neuen Offenheit: Die Grünen könnten auch mit der CDU, die SPD würde eine große Koalition genauso mitmachen. In beiden Fällen würde sich die Union, die sich ihrerseits gerade vom schwarz-gelben "Privat vor Staat" verabschiedet, nicht lange zieren.
Tatsächlich geht es nicht mehr um politische Langzeitprojekte, sondern um machtstrategische Mehrheiten auf Zeit. Man kann dieses Parteien-Spiel mit Flexibilität umschreiben - oder aber mit Beliebigkeit.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
263288
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Die Milliardenlücke Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall: Die Steuerschätzung am 6. Mai wird der Koalition in Berlin nicht die Spielräume verschaffen, die sie eigentlich bräuchte, um alle ihre Versprechen einzulösen. Union und FDP werden den Bundeshaushalt nicht konsolidieren können, wenn sie die Bürger gleichzeitig steuerlich entlasten und die Bildungsausgaben spürbar steigern wollen. Die Koalition wird sich also entscheiden müssen, und es sieht sehr danach aus, als werde am Ende die Steuersenkungspartei FDP die meisten Federn lassen. Doch mehr...
- WAZ: Neues Stipendienprogramm - Symbolischer Protest. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Es ist immer zu begrüßen, wenn mehr Geld in die Bildung investiert wird. Das finden auch die Studenten, die gegen die Stipendienpläne protestieren. Ihnen geht es um die gerechte Verteilung. Dieser Protest hat, so muss man das verstehen, vor allem symbolischen Charakter. Er wirft nicht nur ein Licht auf das erfreulich hoch entwickelte soziale Bewusstsein vieler Stipendiaten. Er zeigt überdies die Notwendigkeit einer Diskussion über die Struktur des deutschen Bildungssystems, das Kinder aus reichen und gebildeten Familien mehr...
- Rheinische Post: Angst vor der Aschewolke Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Michael Bröcker: Die Bundesregierung handelt richtig und verantwortungsvoll, wenn sie im Streit zwischen Deutscher Flugsicherung und deutschen Fluggesellschaften sich an die Expertise der Sonderpolizei für den Luftverkehr hält. Bisher hat noch kein Luftfahrtinstitut nennenswerte Belege vorlegen können, dass ein Flug durch die Aschewolke in jedem Fall folgenlos bleibt. Im Gegenteil: Selbst Militärjets, die auf Patrouille durch die Vulkanasche rasten, stellten hinterher Schäden an den Triebwerken fest. mehr...
- Berliner Morgenpost: Die Forderung nach Subventionen ist absurd Berlin (ots) - Die vermuteten Verluste durch die von der Naturgewalt erzwungene Ruhe am Himmel werden schon mal kräftig hochgerechnet. Für die Lufthansa als Deutschlands größter Fluggesellschaft wird täglich mit einem Geschäftsausfall von gut zwanzig Millionen Euro gerechnet, im hohen einstelligen Millionenbereich dürfte er beim Branchen Zweiten Air Berlin liegen. Alle europäischen Airlines zusammen sollen Einnahmeverluste pro Tag in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro haben. Und da das Flugverbot mittlerweile Auswirkungen auf viele mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Afghanistan: Bielefeld (ots) - Eigentlich sollte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Donnerstag im Kundus-Untersuchungsausschuss nach allen Regeln der politischen Kunst gegrillt werden. Jetzt bekommt er Schützenhilfe, wie sie sich niemand gewünscht hat. Alte Vorwürfe erscheinen in einem neuen Licht. Die Rahmenbedingungen zur Aufarbeitung der Vorgänge in jener Nacht auf einer Sandbank in Nordafghanistan haben sich grundsätzlich geändert. Seit dem Tod von sieben deutschen Soldaten und schwersten Verletzungen weiterer gibt es keinen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|