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WAZ: Visionen und Wirklichkeit. Kommentar von Jürgen Polzin

Geschrieben am 27-04-2010

Essen (ots) - Bei aller Euphorie, die der erste Hochsee-Windpark
Alpha Ventus nun auslöst: Es ist noch ein weiter Weg, ehe Strom vom
Meer Deutschlands Energieversorgung auf den Kopf stellen wird.

Viel Gottvertrauen steckt in diesen ersten Stunden einer
Technologie, bei der jede Kilowattstunde Strom der rauen See teuer
abgerungen werden muss. Ungewisse Kosten, immense Probleme bei den
Fundamenten, fehlende Erfahrungen bei Betrieb und Wartung auf hoher
See: Offshore heißt Abenteuer und Entbehrung.

An Visionen fehlt es der Bundesregierung nicht, wohl aber an
intelligenten Stromnetzen. Wenn die Öko-Energie vom Meer mit Macht an
Land drängt, wird es eng in den Leitungen. Weil aber
Speichermöglichkeiten fehlen, muss teurer Ökostrom ins Ausland
verschenkt werden. Das größere Problem: Wenn vor der Küste Flaute
herrscht und die Windräder stehen, müssen an Land Kraftwerke in
Reserve mitlaufen, um Schwankungen auszugleichen.

Mit den Windparks aber wächst der Druck, die neuen Stromautobahnen
durch das Land zu bauen. Das ist die eigentliche Revolution einer
Energiebranche im Wandel.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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