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WAZ: Kein deutsches Wunder - Kommnetar von Christopher Shepherd

Geschrieben am 30-04-2010

Essen (ots) - Wenn Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
angesichts der wider Erwarten ordentlichen Arbeitslosenzahlen in
Deutschland von einem "Jobwunder" spricht, mag man ihm das nachsehen.
Schließlich muss er von Amts wegen für ein möglichst gutes
Wirtschaftsklima sorgen - nach außen getragene Euphorie gehört dazu.
Allerdings ist die Entwicklung in Deutschland so wundersam nicht: Die
Kurzarbeit, die es in anderen Euro-Ländern in dieser Form nicht gibt,
hat maßgeblich zur Situation beigetragen. Daneben profitiert die
Export-Großmacht Deutschland vom schwächelnden Euro: Dies verbilligt
deutsche Ausfuhren, die Nachfrage steigt. Jedoch muss man sich da vor
Augen halten, warum der Euro an Wert verliert. Grund ist die
griechische Finanzkrise. Und das schwindende Vertrauen in den Euro.
Was ist aber, wenn Europa die Probleme nicht löst und weitere Staaten
wie Spanien mit zig Milliarden gestützt werden müssen? Dann stürzt
der Euro richtig ab - mit schlimmen Folgen für Deutschland. Daher
sollte Minister Brüderle, bei aller Freude über die
Arbeitsmarktsituation, nicht allzu früh frohlocken.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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