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Studie von Roland-Berger Strategy Consultants und TNS Infratest: Hohes Kundeninteresse an Elektrofahrzeugen, aber noch großer Handlungs- und Innovationsbedarf bei der Automobilindustrie

Geschrieben am 02-05-2010

München (ots) -

- Umfrage zur Akzeptanz von Elektromobilität unter 500
Automobilkunden in Deutschland und Frankreich
- 37% der Kernzielgruppe für Elektrofahrzeuge erwägen den Kauf
eines solchen Fahrzeugs, die Hälfte der Befragten würde dafür
sogar einen Mehrpreis bis zu 4.000 Euro akzeptieren
- Das reicht aber immer noch nicht aus, um die Mehrkosten der
Batterie zu decken
- Nötig sind daher Mobilitätspakete und -dienstleistungen wie etwa
eine Mobilitäts-Flat-Fee, Ansätze zur Restwertsteigerung sowie
zusätzliche Kaufanreize für eine begrenzten Zeitraum

Automobilkunden in Deutschland und Frankreich haben großes
Interesse an Elektrofahrzeugen. 37 Prozent der Kernzielgruppe für
Elektrofahrzeuge (Frankreich: 35 Prozent) erwägen den Kauf eines
solchen Fahrzeugs. Die Hälfte davon wäre sogar bereit, dafür einen
Mehrpreis bis zu 4.000 Euro zu bezahlen. Allerdings fühlen sich 65
Prozent der Kunden nicht gut über das Thema informiert. Trotz dieser
positiven Resonanz gibt es einen großen Handlungs- und
Innovationsbedarf bei der Automobilindustrie, denn die Bereitschaft
der Kunden, mehr zu zahlen, reicht noch nicht aus, um die Mehrkosten
der E-Mobilität zu decken. Das sind die Ergebnisse einer Studie der
internationalen Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants
und des Marktforschungsunternehmens TNS Infratest. Um die
Startvoraussetzungen für Elektromobilität in Deutschland zu schaffen,
sind deshalb umfassende Mobilitätspakete und -dienstleistungen nötig
wie beispielsweise eine Mobilitäts-Flat-Fee, Ansätze zur
Restwertsteigerung sowie zusätzliche Kaufanreize für einen begrenzten
Zeitraum.

"Die gute Nachricht ist: Mehr als ein Drittel der befragten
Deutschen kann sich vorstellen, ein Elektrofahrzeug zu nutzen", sagt
Roland Berger Partner Ralf Landmann. "Um alternativen Antrieben
tatsächlich zum Durchbruch zu verhelfen, fehlt es aber noch an
innovativen Geschäftsmodellen. Hier sind speziell Marketing, Vertrieb
und die Banken der Hersteller gefordert, neue Preis-, Kauf- und
Leasingmodelle für Fahrzeug, Batterie und E-Mobilität zu entwickeln."
Denkbar sind intelligente Modelle, bei denen der Kunde mit dem Kauf
auch speziell auf das Elektrofahrzeug zugeschnittene
Mobilitätspakete und -dienstleistungen nutzen kann. Flat-Fee- oder
Leasingangebote können Finanzierung und Versicherung des Fahrzeugs
und der Batterie abdecken, technisch kann die Fahrzeugbatterie als
Speicher zum Ausgleich von Stromproduktions- und -bedarfsspitzen
dienen.

"Das Interesse der Kunden ist groß: Fast 80% der Kunden gehen
heute zwar noch von einem klassischen Direktkauf von Fahrzeug und
Batterie aus, aber zwei Drittel der potenziellen Käufer interessieren
sich jetzt schon für die Kombination aus dem Direktkauf des Fahrzeugs
und dem Leasing der Batterie über einen separaten
Mobilitätsprovider", sagt Landmann. "Wer ab 2011 in diesem Umfeld
erfolgreich sein wird, entscheidet sich jetzt - und es müssen nicht
unbedingt die Unternehmen sein, die heute für Mobilität stehen."

Attraktive Angebote an Kunden entscheidend

"Die Zukunft im Automarkt heißt leichter, kleiner und
ökologischer", bestätigt Dr. Robert Schröder, Deputy Managing
Director bei TNS Infratest Automotive. "Es besteht kein Zweifel, dass
langfristig ein substantieller Marktanteil auf Elektroautos entfällt.
Das setzt aber attraktive Angebote an die Kunden voraus - und die
liegen noch in weiter Ferne. Damit Elektrofahrzeuge auch für den
Massenmarkt mittelfristig erschwinglich werden, sind neue, innovative
Geschäftsmodelle nötig wie zum Beispiel Leasing-Varianten für das
Gesamtfahrzeug, den Antrieb, oder die Batterien." Gefragt sind unter
anderem elektrofahrzeugbegleitende Mobilitätspakete. So wollen zum
Beispiel 88 Prozent der Kunden in Deutschland einen Zugang zu
Schnell-Ladestationen in einem Umkreis von fünf Kilometern. Rund die
Hälfte ist bereit, dafür 20 bis 40 Euro zu bezahlen. 74 Prozent sind
zudem für eine spezielle Elektro-Navigation wie
Ladestationen-Übersicht und Routen mit geringstem Verbrauch
(Frankreich: 57 Prozent).

Höhere Zahlungsbereitschaft reicht noch nicht aus

Ein großes Problem der Hersteller sind jedoch immer noch die
Kosten: "Der Haken ist im Moment: Selbst die höhere
Zahlungsbereitschaft der Kunden für Elektromobilität wird in den
nächsten zehn Jahren noch nicht ausreichen, um die Mehrkosten des
elektrischen Antriebs, ganz besonders der Batterie, aufzuwiegen",
sagt Roland Berger Partner Dr. Wolfgang Bernhart. Nach seiner
Einschätzung liegen die Mehrkosten heute zwischen 10.000 und 15.000
Euro und werden auch 2015 noch zwischen 8.000 und 10.000 Euro
betragen. "Die Mehrkosten eines Elektrofahrzeugs gegenüber einem mit
konventionellem Antrieb werden frühestens 2020 unter 4.500 Euro
fallen, also den Betrag, den die potenziellen Nutzer von Elektroautos
heute bereit wären, zu zahlen", sagt Bernhart.

Rasche Industrialisierung und Sonderanreize notwendig

Neben einer raschen technischen Industrialisierung der Komponenten
sind ergänzende Fördermaßnahmen für die Ausbreitung der Technologie
wichtig, die den Nutzern von Elektroautos klare Vorteile bieten.
"Das müssen nicht nur finanzielle Anreize sein", sagt Bernhart.
"Denkbar ist beispielsweise auch der exklusive Zugang zu
verkehrsbeschränkten städtischen Gebieten oder eigene
Parkmöglichkeiten nur für Elektrofahrzeuge." Landmann ergänzt: "Damit
Elektromobiltät ein wirtschaftlicher Erfolg wird, müssen
Automobilhersteller, Banken und Mobilitäts-Anbieter neue Wege finden,
mit dem Geschäftsmodell E-Mobilität Geld zu verdienen. Die Kunden
warten darauf."

Die Präsentation zur Studie können Sie kostenfrei herunterladen
unter: www.rolandberger.com/pressreleases

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
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Bei Rückfragen zu Roland Berger wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 (0) 89/9230-8349, Fax: +49 (0) 89/9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
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