Bundeskanzlerin Merkel im "RTL Nachtjournal"-Interview zur Griechenlandhilfe: Ich habe das Menschenmögliche getan
Geschrieben am 03-05-2010 |
Köln (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute in einem RTL-Interview den zuvor im Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf zur Griechenlandhilfe verteidigt und die Finanzspritze von 22 Milliarden Euro allein durch Deutschland damit begründet, dass der Euro bedroht war. "Wir helfen ja nicht nur Griechenland, sondern wir mussten helfen, weil die Stabilität unserer eigenen Währung, und das ist ja der Euro, bedroht war", sagte sie am Nachmittag gegenüber dem "RTL Nachtjournal". "Und ein sicherer Euro schützt die Menschen in Deutschland. Das heißt, wir tun es für die Menschen gerade auch hier in der Bundesrepublik Deutschland."
Welchen Beitrag die Banken dazu leisten würden, sei derzeit noch nicht entschieden, so die Kanzlerin. "Die Gespräche mit dem Bundesfinanzminister werden noch geführt, in welcher Weise Banken einen Beitrag leisten können. Insbesondere kommt es jetzt ja darauf an, dass gerade auch die Spekulationen gegen Griechenland eingedämmt werden."
Da die Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gegeben würden und der Bund nur für den Fall bürge, dass diese Kredite ausfallen, "brauchen wir keinen neuen Haushalt und wir haben auch nicht mehr Ausgaben", versicherte Merkel in dem Interview. "Aus diesem Grunde heraus glaube ich nicht, dass das auf die aktuelle Wachstumspolitik, die wir in der Bundesregierung betreiben wollen, Auswirkungen hat. Aber klar ist auch: Die Schuldenbremse muss bei uns vor allem auch eingehalten werden, denn wir wollen ja unseren deutschen Anteil zur Stabilität des Euro beitragen, und die Spielräume sind gering. Deshalb haben wir ja auch gesagt, es wird 2011 erst einmal keine Steuersenkungen geben. Und welche Spielräume wir für 2012 haben, werden wir in der Koalition besprechen."
Angesprochen auf die Kritik, sie selbst habe das Ausmaß der nötigen Finanzhilfen nur scheibchenweise kommuniziert und das Hilfspaket damit teurer gemacht, entgegnete die Bundeskanzlerin, sie habe sehr darauf geachtet, dass das Problem an der Wurzel angepackt wird. "Und hierfür waren lange und schwierige Verhandlungen notwendig. Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass der Internationale Währungsfond mit seiner Erfahrung mit dabei ist. Und jetzt ist ein Programm zustande gekommen, an das man im Februar/März überhaupt nicht hätte denken können, was aus meiner Sicht die Tragfähigkeit hat, das Griechenland wieder auf die Beine kommt. Und uns allen wäre nicht geholfen gewesen, wenn wir vielleicht nach wenigen Monaten wieder erkannt hätten, dass das alles nicht ausreicht. Deshalb weiß ich jetzt für mich, ich habe das Menschenmögliche getan, auch wenn es hart für Griechenland war und ist, dass wir doch den Euro als Ganzes stabil bekommen und die notwendige Disziplin walten lassen können."
Auswirkungen der unpopulären Hilfsmaßnahmen auf das Ergebnis der NRW-Wahl am Sonntag befürchtet die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende nicht. "Zu einem Wahltag werden die Menschen immer überlegen, hat die Bundesregierung, hat auch die Bundeskanzlerin ganz persönlich das nach allem Wissen und besten gewissen getan. Und da kann ich den Bürgerinnen und Bürgern sagen, ich habe viel Kraft darauf verwendet, dass wir ein solides Programm auf den Weg bringen, dass wir das ökonomisch richtig machen, dass wir es auf der Basis unserer Verfassung machen, und das wir es auch politisch richtig machen für ein vernünftiges und gutes Europa."
Bei Verwendung bitte Quellenhinweis "RTL Nachtjournal" beachten!
Originaltext: RTL Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7847 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7847.rss2
Pressekontakt: RTL Television GmbH Kommunikation Matthias Bolhöfer Telefon: 0221 / 456 4227 Fax: 0221 / 456 4293 matthias.bolhoefer@rtl.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
266181
weitere Artikel:
- WAZ: Steinmeier: Nur Geld überweisen, reicht nicht Essen (ots) - Die SPD will nach den Worten von Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier "nicht leichtfertig die Rolle des Nein-Sagers übernehmen." Aber vor der Abstimmung im Bundestag über die Griechenland-Hilfe wolle er von der Kanzlerin eine verbindliche Zusage, "dass jetzt Konsequenzen gezogen werden", sagte Steinmeier den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstag-Ausgaben). "Nur Geld überweisen, reicht nicht", fügte er hinzu. Die Regierung müsse etwas gegen die Ursachen der Krise tun und den privaten Finanzsektor an den Krisenkosten mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Urteil zum Attentat von Mumbai: Frankfurt/Oder (ots) - Der Attentäter hat das Gericht selbst gebeten, ihn zum Tode zu verurteilen. Warum? Weil er so ein Märtyrer wird. Soll man ihm den Gefallen tun? Nein, die größte Strafe für ihn ist das lebenslange Darben in einem Gefängnis des Erzfeindes Indien. Und für den Staat, der sich als größte Demokratie der Welt bezeichnet, wäre es ein Zeichen von menschlicher Größe gegenüber jenen, die diese Menschlichkeit mit Füßen treten. Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 mehr...
- (Korrektur: Endlich: Kabinett beschließt Rücknahme des Vorbehalts zur UN-Kinderrechtskonvention! / 03.05.2010, 16:32 Uhr) Berlin (ots) - Bitte beachten Sie, dass es im ersten Absatz, erster Satz, heißen muss: "... begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts vom 3. Mai 2010, ..." Es folgt die korrigierte, gesamte Pressemitteilung: Das Forum Menschenrechte begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts vom 3. Mai 2010, die Rechte von Kindern nunmehr uneingeschränkt anzuerkennen und die Vorbehaltserklärung zum UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes zurückzunehmen. "Dieser Schritt war längst überfällig. Es ist das Verdienst einer wachen Zivilgesellschaft, mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Sitzblockade Thierses: Frankfurt/Oder (ots) - Selbst sein eigener SPD-Genosse Körting, der zurückhaltend abwägende Berliner Innensenator, attestiert ihm eine "rechtswidrige Handlung", weil Thierse sich am Wochenende populistisch-öffentlichkeitswirksam in eine Sitzblockade gegen einen Nazi-Umzug eingereiht hat ... Thierse ist aufs Grundgesetz verpflichtet. Aber das schert ihn in aller Selbstgefälligkeit nicht, wenn er anderer Meinung ist. Er muss ja nicht zurücktreten, aber ein wenig Rosa-Luxemburg-Lektüre und Bescheidenheit stünden ihm gut. Originaltext: mehr...
- Der Tagesspiegel: Euro-Rebellen wollen Freitag in Karlsruhe gegen Griechen-Hilfe klagen Berlin (ots) - Berlin - Die Bundesregierung muss noch in dieser Woche mit einer Verfassungsklage gegen das Unterstützungsgesetz für die in Finanznot geratenen Griechen rechnen. "Wir werden Karlsruhe am Freitag anrufen", sagte der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider dem Tagesspiegel. Gemeinsam mit drei andere n Ökonomen und Staatsrechtlern will Schachtschneider verhindern, dass sich Deutschland an dem europäischen Hilfsprogramm beteiligt. Mittels einer einstweiligen Anordnung, die die Kläger beantragen wollen, soll das Verfassungsgericht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|