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WAZ: Kursdebatte bei den Linken - Jenseits von Lafontaine - Leitartikel von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 14-05-2010

Essen (ots) - Im Grunde steht es gar nicht auf der Tagesordnung.
Und doch wird der erste Programmentwurf der neuen gesamtdeutschen
Linkspartei das Rostocker Stelldichein ab Samstag unterschwellig weit
mehr prägen als der Personalmarathon zur Einleitung der
Post-Lafontaine-Ära. An der Ostsee hat die Linke die Chance, sich
schon heute von der letztlich auf Bündnisunfähigkeit angelegten
Lesart zu emanzipieren, die der große Zerstörer der SPD dem
Partei-Hybriden aus Ost und West als Vermächtnis hinterlassen hat.
Mit Blick auf die sechs im kommenden Jahr stattfindenden
Landtagswahlen, aber auch für den aktuellen Koalitionspoker in NRW,
ist es wichtig zu wissen, wohin der Zug der Linken mutmaßlich fahren
wird. Noch stehen beide Ziele auf dem Kurszettel: ein
neosozialistisches Utopia der Unerfüllbarkeiten. Und ein an SPD und
Grüne mittelfristig andockfähiges Konzept eines starken Staates, der
führt und fordert, aber nicht gängelt. Was die Linke heute an die
Spitze wählen wird, ist kein Wechsel für die Ewigkeit. In zwei Jahren
wird abgerechnet. Aber auch eine Interimslösung kann Klärung
bewirken, wenn sie denn das Beste aus der Lage der Dinge machen will.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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