Südwest Presse: Kommentar zur Terrorbekämpfung
Geschrieben am 23-08-2006 |
Ulm (ots) - Die Entscheidungen des gestrigen Tages sind richtig: Es wird keine Volltextdatei geben, die von Geheimdienst und Polizei gleichermaßen genutzt wird. Denn dies würde den Quellenschutz der Nachrichtendienste aushöhlen und könnte dazu führen, dass die Staatsanwaltschaften, wenn sie von einer Straftat erfahren, eingreifen müssten, weil sie nach dem Legalitätsprinzip dazu verpflichtet sind, während sich der Geheimdienst von einer Observierung mehr versprochen hätte. Richtig ist auch, die Internetbeobachtung zu intensivieren. Wenn es denn bei einer Beobachtung bleibt. Denn das Internet muss mit allen seinen Vorzügen und Nachteilen, mit allen seinen seriösen Quellen und Schweinereien ein vollständig offenes Medium bleiben - Deutschland ist nicht China. Dass aber die Behörden verfolgen, was denn so in den Chatrooms besprochen wird, welche Fatwas verbreitet, welche Unterweisungen und Unterrichtungen ergehen, ist notwendig. Die Bombenleger von Köln lassen ein Problem der Visaerteilung und Aufenthaltserlaubnis erkennen. Wenn jemand mit dem angeblichen Ziel, in Deutschland zu studieren, einreist, dann aber nicht einmal einen Sprachkurs absolviert, geschweige denn eine Hochschule aufsucht, wenn dieser jemand dazu noch ein sunnitischer Araber unter 30 Jahren aus einem Problemland ist, dann hofft man, dass künftig mal jemand nachschaut, was da los ist.
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