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Rheinische Post: Kommentar: Irans halber Schritt

Geschrieben am 17-05-2010

Düsseldorf (ots) - Beim Streit um das iranische Atomprogramm, dem
inzwischen selbst gutmeinende Zeitgenossen kaum noch unterstellen
mögen, es diene rein zivilen Zwecken, hat sich die Führung in Teheran
bisher mit geschicktem Taktieren über die Zeit gerettet. Dabei
konnten die Mullahs auf die Uneinigkeit der internationalen
Gemeinschaft setzen und vor allem auf die Abneigung von China und
Russland, neuen Sanktionen gegen den Iran zuzustimmen. Erst seit es
US-Präsident Barack Obama offenbar gelungen ist, in Moskau und Peking
ein Umdenken einzuleiten, ist auch in Teheran wieder Bewegung zu
erkennen. Das soll die Leistung der türkischen und brasilianischen
Diplomaten nicht schmälern, die die iranische Seite jetzt dazu
bewegen konnten, einer Uran-Anreicherung im Ausland zuzustimmen.
Dennoch bleibt dies nur ein halbherziges Zugeständnis, solange die
Zentrifugen auch im Iran weiter auf Hochtouren arbeiten. Gut möglich,
dass es sich auch diesmal nur wieder um einen Winkelzug der Führung
in Teheran handelt, um schärferen Zwangsmaßnahmen auszuweichen.
Deswegen darf die Sanktionsdrohung nicht vom Tisch, bevor der Iran
sein Nuklearprogramm nicht lückenlos durch die Internationale
Atomenergiebehörde kontrollieren lässt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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