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Bundesweiter Heizspiegel 2010: Heizkosten sinken um 14 Prozent / co2online und Deutscher Mieterbund warnen vor falschen Schlussfolgerungen / Kostenloses Heizgutachten analysiert Heizkosten

Geschrieben am 18-05-2010

Berlin (ots) - Im Abrechnungsjahr 2009 sind die Heizkosten
durchschnittlich um 14 Prozent gesunken. Damit muss jeder Haushalt im
Schnitt 718 Euro für das Heizen ausgeben. Das geht aus dem
Bundesweiten Heizspiegel 2010 hervor, den die gemeinnützige co2online
GmbH im Rahmen der Heizspiegelkampagne gemeinsam mit dem Deutschen
Mieterbund e. V. (DMB) heute veröffentlicht. Der Bundesweite
Heizspiegel und ein Gutschein für ein kostenloses Heizgutachten sind
auf www.heizspiegel.de und auf www.mieterbund.de verfügbar. Die
Heizspiegelkampagne ist ein Projekt der Klimaschutzinitiative des
Bundesumweltministeriums.

"14 Prozent klingt zunächst nach viel. Doch das ist kein
dauerhafter Preisrückgang. Bereits in den ersten Monaten dieses
Jahres sind die Energiepreise wieder stark gestiegen", sagt Dr.
Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online. Der
Heizspiegel liefert Vergleichswerte zu Heizenergieverbrauch,
Heizkosten und CO2-Emissionen für das Abrechnungsjahr 2009, getrennt
nach Erdgas, Heizöl und Fernwärme. Mit diesen Vergleichstabellen und
der eigenen Heizkostenrechnung können Mieter und Eigentümer
feststellen, ob ihre gezahlten Heizkosten niedrig, mittel, erhöht
oder zu hoch sind. Dafür hat co2online bundesweit knapp 80.000
Gebäudedaten ausgewertet. Das kostenlose Heizgutachten analysiert
zudem die Heizkosten und prüft Überzahlungen bei den Heiznebenkosten.

Riesige Preisunterschiede bei Öl, Gas und Fernwärme

Der aktuelle Heizspiegel zeigt: Durchschnittlich 620 Euro kostete
das Heizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen
Jahr. Das sind 260 Euro (-29,5 %) weniger als im Jahr zuvor. Mieter
mit Erdgasheizungen zahlten mit 785 Euro 15 Euro weniger (-1,9 %),
während die Heizkosten für Fernwärme auf Grund langfristiger Verträge
um 20 Euro auf 860 Euro stiegen (+2,4 %). Im Vergleich zu 2008 fielen
die Energiepreise im vergangenen Jahr für Heizöl um 32 Prozent und
für Erdgas um vier Prozent. Die Preise für Fernwärme stiegen im
gleichen Zeitraum um vier Prozent.

Heizenergieverbrauch nur geringfügig gesunken

Der Heizenergieverbrauch ist 2009 trotz des kälteren Klimas im
Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gesunken. "Bereits
vorgenommene Modernisierungen und geändertes Nutzerverhalten sind
dafür verantwortlich, sagt Hengstenberg. Die Einsparungen für Mieter
und Eigentümer hätten jedoch höher ausfallen können. "Dafür müssten
mehr Häuser in Deutschland besser gedämmt und mit effizienten
Heizkesseln sowie funktionierenden Thermostatventilen ausgestattet
werden", so Hengstenberg. Durch diese Maßnahmen ließe sich der
Heizenergieverbrauch von Altbauten um mehr als die Hälfte reduzieren.

Deutscher Mieterbund warnt vor wieder steigenden Kosten

Der Deutsche Mieterbund sieht ebenfalls keinen Grund zur
Entwarnung. "Die aktuelle Entlastung bei den Heizkosten ist
trügerisch", sagt Lukas Siebenkotten, Direktor des DMB. "Heizen wird
in diesem Jahr wieder teurer werden. Gegenüber dem Vorjahr sind die
Ölpreise im ersten Quartal 2010 stark gestiegen - im Januar um 7
Prozent, im Februar um 13,8 Prozent und im März um 32,1 Prozent. Da
ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Gasversorger nachziehen",
prognostiziert Siebenkotten. Deshalb bleibe die energetische
Modernisierung von Häusern unverzichtbar. "Nur so können sich Mieter
langfristig von der Energiepreisentwicklung unabhängig machen", so
Siebenkotten.

Erweitertes Heizgutachten analysiert auch Heiznebenkosten

Mieter oder Eigentümer, die wissen möchten, wo und in welchem
Umfang in ihrem Haus Sparpotenziale bestehen, können ein
Heizgutachten bestellen. Das kostenlose Gutachten nimmt den
energetischen Zustand der Wohnung sowie des Gebäudes unter die Lupe
und schlägt konkrete Schritte und Modernisierungen vor, um Heizkosten
zu senken. Mieter erhalten zusätzlich eine fachliche Stellungnahme,
mit der sie ihren Vermieter über das Ergebnis der Heizkostenanalyse
informieren können. Ein Gutschein für ein individuelles Heizgutachten
findet sich ebenfalls im Bundesweiten Heizspiegel 2010 und auf
www.heizspiegel.de . Das Gutachten analysiert ab sofort auch die
Heiznebenkosten. Diese bisher wenig berücksichtigten Ausgaben für
Messdienstleister, Wartung der Heizung und den Betriebsstrom werden
automatisch auf die Mieter umgelegt und machen etwa 20 Prozent der
Heizkosten aus. Das erweiterte Heizgutachten zeigt, wo Mietern bei
den Heiznebenkosten unnötige Ausgaben entstehen und wie diese - etwa
durch einen Wechsel des Messdienstleisters - reduziert werden können.

Der Bundesweite Heizspiegel kann als 16-seitige Broschüre
kostenlos beim Deutschen Mieterbund in 10169 Berlin angefordert
werden - mit dem Kennwort "Heizspiegel" und einem mit 0,90 Euro
frankierten DIN-lang-Rückumschlag. Größere Mengen können auf der neu
gestalteten Heizspiegel-Internetseite bestellt werden. Außerdem kann
der Bundesweite Heizspiegel kostenlos auf www.heizspiegel.de und
www.mieterbund.de als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

Über die Heizspiegelkampagne

Die Heizspiegelkampagne wird von der gemeinnützigen co2online GmbH
initiiert und vom Bundesumweltministerium im Rahmen der
Klimaschutzinitiative gefördert. Seit 1995 nutzen mehr als 80
Kommunen in Deutschland kommunale Heizspiegel. Seit 2005 wird der
Bundesweite Heizspiegel jährlich veröffentlicht. In der Folge haben
Mieter und Hauseigentümer 35.000 individuelle Heizgutachten bezogen.
Für die größte Migrantengruppe in Deutschland gibt es den Heizspiegel
auch in türkischer Sprache.

Über den Deutschen Mieterbund (DMB)

Der Deutsche Mieterbund e.V. ist die Interessenvertretung aller
Mieterinnen und Mieter in Deutschland. Dem Deutschen Mieterbund sind
rund 330 örtliche Mietervereine angeschlossen, die an mehr als 500
Orten in ganz Deutschland ihre Mitglieder in mietrechtlichen Fragen
beraten und unterstützen.

Originaltext: co2online gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58889
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58889.rss2

Pressekontakt:
Andreas Braun
co2online gemeinnützige GmbH
Hochkirchstr. 9
10829 Berlin
Tel.: 030 / 780 96 65 - 10
E-Mail: andreas.braun@co2online.de


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