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Online-Arztsuche: AOK und Weisse Liste starten Pilotprojekt / AOK-Versicherte in Berlin, Hamburg und Thüringen können an Befragung zu ihren Ärzten teilnehmen

Geschrieben am 28-05-2010

Berlin/Gütersloh (ots) - Die AOK und die Weisse Liste entwickeln
gemeinsam ein nicht-kommerzielles Internetportal, das Patienten und
Versicherte bei der Arztsuche unterstützen soll. Dazu starten sie
heute ein Pilotprojekt in Hamburg und Berlin. Thüringen wird in Kürze
als dritte Pilotregion hinzukommen. AOK-Versicherte aus den drei
Pilotregionen können unter www.aok-arztnavi.de an einer
wissenschaftlich fundierten Online-Befragung zu ihren Ärzten
teilnehmen und ihre Erfahrungen als Patienten einbringen. Die
Ergebnisse der Befragung bilden die Grundlage für das neue
Arztsuchportal, das ab Herbst 2010 unter www.weisse-liste.de und
www.aok-arztnavi.de veröffentlicht wird. Die Weisse Liste ist ein
gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der
größten Patienten und Verbraucherorganisationen.

"Wir möchten eine verlässliche und aussagekräftige
Orientierungshilfe für die Arztsuche schaffen und damit für mehr
Transparenz im Gesundheitswesen sorgen", sagt Dr. Brigitte Mohn,
Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Patienten und Versicherte
suchten heute oft vergeblich nach Informationen, die sie bei der
Auswahl eines passenden Arztes unterstützen. "Mit Hilfe unserer
leicht verständlichen und methodisch fundierten Online-Suche sollen
Patienten künftig die Möglichkeit haben, ihren Arzt bewusster zu
wählen - auf Basis der Erfahrungen anderer Patienten", so Mohn.

"In der strukturierten Befragung können Patienten über ihre
Erfahrungen bei der ärztlichen Behandlung Auskunft geben", sagt
Jürgen Graalmann, stellvertretender Vorsitzender des
AOK-Bundesverbandes. "Wir haben dazu ein Verfahren entwickelt, das
diese Patientenerfahrungen auf faire Weise für andere Patienten und
für die behandelnden Ärzte nutzbar macht. Wir wollen Versicherten
damit qualitätsgesichert helfen, den für sie richtigen Arzt zu
finden. Und wir bieten den behandelnden Ärzten damit hilfreiche
Hinweise, wie sie von ihren Patienten gesehen werden." Dabei beachte
das Projekt strikt alle Datenschutzbestimmungen. So entstehe eine
Online-Arztsuche neuer Qualität. "Wir rufen deshalb alle
AOK-Versicherten in den Pilotregionen auf, ihre Erfahrungen
einzubringen und damit anderen Patienten zu helfen", so Graalmann.

Die Befragung, die heute unter www.aok-arztnavi.de startet, wurde
in einem mehrstufigen Verfahren wissenschaftlich entwickelt. An der
Entwicklung waren Patienten- und Ärztevertreter beteiligt. Der
Online-Fragebogen besteht aus rund 30 Fragen zu den Themenbereichen
"Praxis und Personal", "Arztkommunikation" und "Behandlung". So wird
etwa gefragt, ob der Arzt den Patienten in Entscheidungen einbezieht
oder ob die Patienten den Schutz ihrer Intimsphäre in einer Praxis
gewahrt sehen. Zudem können die Teilnehmer angeben, ob sie den Arzt
an Freunde weiterempfehlen würden. Auf Freitextbewertungen verzichten
die Initiatoren bewusst, um Verunglimpfungen von Ärzten
auszuschließen. Durch ein spezielles Login-Verfahren für die
Versicherten wird sichergestellt, dass jeder Nutzer nur jeweils eine
Beurteilung je Arzt abgeben kann. So sollen Manipulationen wie
Mehrfachbewertungen ausgeschlossen werden.

"Der Fragebogen deckt die Bereiche ab, die Patienten und
Verbraucher bei der Arztwahl interessieren. Es geht um Fragen, die
Patienten sehr gut beurteilen können", sagt Gerd Billen, Vorstand des
Verbraucherzentrale Bundesverbands. Das sei das Besondere an dem
neuen Projekt: "Patienten informieren Patienten - und das methodisch
abgesichert, aussagekräftig und vertrauenswürdig. Eine informierte
Wahlentscheidung setzt die Transparenz voraus, die hier nun
geschaffen wird", so Billen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband
ist eine der am Projekt beteiligten Patienten- und
Verbraucherorganisationen.

Ab Herbst 2010 werden die Befragungsergebnisse zu den
niedergelassenen Ärzten in der neuen Online-Arztsuche veröffentlicht.
Voraussetzung für die Veröffentlichung der Ergebnisse eines Arztes
ist, dass eine mindestens zweistellige Anzahl an Beurteilungen
vorliegt. Die Beurteilungen werden zusammengefasst und
nutzerfreundlich aufbereitet. Zahnärzte und Psychotherapeuten sind im
ersten Schritt noch nicht mit einbezogen, sollen aber nach Abschluss
der Pilot-phase mit eigens entwickelten Fragebögen ebenfalls
beurteilt werden können. Zu Beginn werden in der Online-Arztsuche die
Befragungsergebnisse aus den drei Pilotregionen abrufbar sein. Danach
sollen Schritt für Schritt Ergebnisse aus ganz Deutschland in das
Portal einfließen. Nach der Entwicklungsphase sollen sich auch andere
Krankenkassen an dem Projekt beteiligen können.

Zur AOK: Die AOK versichert rund 24 Millionen Menschen. Sie
besteht aus 14 AOKs und dem AOK-Bundesverband. Mit dem
AOK-Gesundheitsnavigator unter der Internetadresse
www.aok-gesundheitsnavi.de bietet die AOK verschiedene Informations-
und Rechercheangebote rund um das Thema Gesundheit. Der
AOK-Arztnavigator auf Basis der Weissen Liste ist eine Erweiterung
dieses Services.

Zur Weissen Liste: Die Weisse Liste ist ein gemeinsames Projekt
von Bertelsmann Stiftung, Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE (BAG
SELBSTHILFE), Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, FORUM
chronisch kranker und behinderter Menschen im PARITÄTISCHEN
Gesamtverband, Sozialverband VdK Deutschland und Verbraucherzentrale
Bundesverband (vzbv). Die Initiatoren wollen mit dem Internetportal
www.weisse-liste.de eine individuelle Entscheidungshilfe für
Patienten und Angehörige zur Verfügung stellen und für mehr
Transparenz im Gesundheitswesen sorgen. Gestartet ist das Portal im
Juni 2008 mit einer Krankenhaussuche, die Arztsuche ist eine
Erweiterung.

Weitere Informationen finden sich unter: www.weisse-liste.de oder
www.aok-arztnavi.de .

Originaltext: AOK-Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8697
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8697.rss2

Pressekontakt:
AOK-Bundesverband: Gabriele Hauser-Allgaier, Tel. 030-34646-2312,
Mail: gabriele.hauser-allgaier@bv.aok.de

Bertelsmann Stiftung: Timo Thranberend, Tel. 05241-8181117,
Mail: timo.thranberend@bertesmann-stiftung.de


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