Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Terroranschlag in Indien
Geschrieben am 28-05-2010 |
Bielefeld (ots) - Dort wo einst Mahatma Gandhi mit seinem
gewaltlosen Widerstand der Welt ein Zeichen setzte, sorgt wieder
einmal blutiger Terror für blankes Entsetzen. Die Bombe ließ
hunderten Zugpassagieren keine Chance. 65 Menschen starben bei dem
Anschlag in Westbengalen. Doch anders als bei dem eineinhalb Jahre
zurückliegenden Angriff auf die Nobelhotels in Mumbai waren es
diesmal keine Islamisten, die das Feuer an den Zünder legten. Die
Täter nennen sich Maoisten, auch Naxaliten - nach einem
Bauernaufstand in den 1960er Jahren. Mit dem heutigen China haben
diese Maoisten so viel gemeinsam wie El Khaida mit dem Koran: fast
nichts. Sie selbst sehen sich wie Robin Hood als Rächer derer, die
vom Wohlstand Indiens ausgeschlossen sind. In Wirklichkeit fließt das
Geld, das sie erpressen, vor allem in die eigene Tasche. Darin
ähneln sie militanten Gruppen in Lateinamerika. Und wie dort speisen
sich die Kassen der Banditen gern aus Drogengeld. Die Welt tut gut
daran, nicht auf dem einen Auge blind zu werden. Den Opfern ist es
egal, ob die Bombe von einem Islamisten oder Maoisten gezündet wurde.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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