Neue Westfälische (Bielefeld): FDP lässt Gesprächsbereitschaft erkennen Irrlichter PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 30-05-2010 |
Bielefeld (ots) - Was die FDP seit der NRW-Wahl in Sachen
Bündnisbereitschaft aussendet, das hat wenig mit einer Ampel und
ihren eindeutigen Signalen und viel mit aufflackernden und wieder
verlöschenden Irrlichtern zu tun. Mal will sie mit SPD und Grünen
reden, mal wieder nicht. Dann ist dieser dafür und jener dagegen, und
gerade, nachdem sich die gesamte orientierungslose Truppe darauf
verständigt hat, die Oppositionsrolle in Düsseldorf anzunehmen, kommt
aus Berlin ihr Parteichef Guido Westerwelle und will noch einmal
abwarten, welche Koalition in NRW am Ende steht - was ja nichts
anderes heißen kann, als dass seine Freien Demokraten doch wieder
einen Fuß in der Tür haben wollen. Westerwelle neueste Wende wird bei
der politischen Konkurrenz eher mit Amusement als mit aufrichtigem
Interesse wahrgenommen. Was soll man auch von einer Partei als
verlässlichen Partner für eine stabile Regierung halten, die binnen
drei Wochen nach der Wahl nicht einmal in der Lage ist, sich klar zu
entscheiden, ob sie mit den anderen Parteien reden will oder nicht?
Hinzu kommt, dass eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und SPD
ohnehin nur sehr schwer vorstellbar ist. Inhaltlich haben die Drei
wenig gemeinsam und die Aufarbeitung der Wunden aus dem Wahlkampf,
die schon zwischen SPD und CDU einige Stunden gedauert hat, wäre vor
allem für die völlig verfeindeten Grünen und die FDP ein
Arbeitsprogramm für eine ganze Woche.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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