Freie Presse (Chemnitz): Fahnenflucht eines Präsidenten
Geschrieben am 31-05-2010 |
Chemnitz (ots) - Zum Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler
kommentiert die in Chemnitz erscheinende "Freie Presse": Sein
Rücktritt ist ein Rückschlag für die Rolle des Bundespräsidentenamts.
Auch ein Bundespräsident darf in einer Demokratie kritisiert werden.
Er ist nicht sakrosankt. Horst Köhler begeht Fahnenflucht, nur weil
ihm angeblich der Respekt versagt wurde. Als Bundespräsident hätte er
die Möglichkeit gehabt, seine Äußerungen in einer durchdachten Rede
klarzustellen. Das hätte einen Rücktritt überflüssig gemacht.
Fahnenflucht ist sein Abgang auch, weil er die Krise in Berlin noch
verschärft. Die schwarz-gelbe Regierung torkelt durch die Geschichte,
beschädigt Deutschlands Ansehen in Europa und scheint kaum in der
Lage, in der Finanz- und Wirtschaftskrise den Überblick zu behalten.
Da wären klare Worte aus dem Schloss Bellevue zur Orientierung
notwendig. Doch statt sich den Problemen der ausufernden Schulden und
leeren Haushaltskassen zu widmen, können sich Regierung und
Opposition jetzt wieder mit Personaldebatten ablenken. Horst Köhlers
Abgang erweist Deutschland einen Bärendienst.
Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
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Pressekontakt:
Freie Presse (Chemnitz)
Torsten Kleditzsch
Telefon: +49 371 656-10400
torsten.kleditzsch@freiepresse.de
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