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Rocker-Gipfel im stern: "So schlau sind wir gar nicht" - Bosse von Hells Angels und Bandidos im Gespräch

Geschrieben am 01-06-2010

Hamburg (ots) - Die führenden Vertreter der Rockergruppen "Hells
Angels" und "Bandidos" wehren sich gegen Vorwürfe der Polizei und der
Innenminister, wonach ihr Friedensschluss nur eine mediale
Inszenierung aus Furcht vor einem drohenden Verbot sei. "Wir reden
schon seit langem, ein Jahr ungefähr", sagte Frank Hanebuth, Chef der
einflussreichen Hells Angels Hannover. In der neuen, am Mittwoch
erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern reden erstmals die
Sprecher der bis vor kurzem verfeindeten Klubs gemeinsam über die
Ursprünge des Konflikts und seine Beilegung.

Hanebuth und Peter Maczollek, Europa-Vizepräsident der Bandidos,
drohen ihren Mitgliedern mit Ausschluss, falls die sich nicht an den
vor wenigen Tagen besiegelten Vertrag halten. Sie räumen aber ein,
dass das nicht einfach wird. Maczollek im stern: "Es gibt in
Deutschland Brennpunkte beider Klubs. Die müssen wir weiter im Auge
behalten, damit es dort nicht verrutscht. Und wir müssen
durchgreifen, wenn da einer Scheiße baut." Man werde sich künftig
häufiger treffen und "den einen oder anderen Brand löschen".

Die beiden Rocker-Klubs hatten sich in den vergangenen Jahren
brutal bekämpft, auf beiden Seiten gab es Tote und Verletzte. Den
Ursprung der Auseinandersetzung aber können beide Gruppierungen nicht
mehr nennen. "Das weiß keiner mehr. Das ist es ja. Wir waren früher
Kumpels und haben ständig zusammen gefeiert. Eigentlich gibt es gar
keinen Grund für diese Geschichte", sagte Hanebuth in dem Gespräch.
"Das hat sich irgendwann hochgeschaukelt", erklärte Maczollek. "Immer
ging`s darum: 'Wer sind die Besten?' Da hat da einer dem anderen auf
die Fresse gehauen. Und der wiederum dem anderen." So sei der Streit
immer mehr eskaliert.

Beiden Klubs wird von Polizei und Justiz vorgeworfen, Drogenhandel
und Prostitution zu fördern und obendrein Rechtsradikalen
Unterschlupf zu bieten. Bei der Innenministerkonferenz in Hamburg
hatten sich Politiker auch deshalb darauf geeinigt, die Rockerszene
stärker zu beobachten. Angels-Sprecher Frank Hanebuth dazu im stern:
"Die halten uns für besonders schlau. Aber ganz ehrlich: So schlau
sind wir gar nicht."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Autor
Michael Streck
Telefon 040-3703-4421

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