Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Verteidigungsexperte wirft Minister zu Guttenberg Sicherheitspolitik nach Haushaltslage vor
Geschrieben am 03-06-2010 |
Köln (ots) - SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels
kritisiert die Pläne von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU), der die Bundeswehr um bis zu 100.000 Soldatinnen
und Soldaten verkleinern will. "Der Minister ist auf einer panischen
Flucht nach vorn", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe). "Er betreibt Sicherheitspolitik nach
Haushaltslage. Eine lineare Reduzierung der Bundeswehr wäre außerdem
ein unfairer Akt gegenüber den europäischen Partnern. Warum sollen
kleine Länder wie Italien mehr Geld für Sicherheit ausgeben als das
große Deutschland?" Nur mit europäischer Arbeitsteilung könne man
Geld sparen, so Bartels. "Nationale Alleingänge wirken hilflos." Der
Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, erklärte dem
"Kölner Stadt-Anzeiger": "Ich sehe hier Schaden auf die Bundeswehr
zukommen." Zugleich nahm er Guttenberg persönlich in Schutz: "Der
Minister will zeigen, welche Folgen das Spardiktat für die Bundeswehr
hat. Er zeigt die Konsequenzen auf, ohne sie selbst zu beabsichtigen.
Das macht er klug. Deshalb muss die Bundesregierung das in ihrer
Gesamtheit beurteilen. Die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
trägt die Verantwortung für die Streitkräfte, die wir dann bekommen
werden." Kirsch betonte: "In der Truppe herrschen Betroffenheit und
Entsetzen. Unsere Verantwortung ist es, hier warnend den Zeigefinger
zu heben."
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
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