WDR 5-Thementag am 10. Juni: Armut - Die heimliche Angst der Mittelschicht
Geschrieben am 04-06-2010 |
Köln (ots) - Die Mittelschicht schrumpft, die Gefahr des sozialen
Abstiegs wächst. Die Angst vor der Armut geht um. Längst ist sie in
der Mitte der Gesellschaft angekommen. Denn in Zeiten von Hartz IV,
globalen Finanzkrisen und einer wachsenden Staatsverschuldung wird
die Schere zwischen Arm und Reich immer größer. Und während Politiker
darüber streiten, wie viel Steuersenkung, wie viel Sozialstaat in
diesen Zeiten noch sein kann und sein darf, kommen die Einschüsse für
den Mittelstand spürbar näher. Selbst große Konzerne treibt es in die
Insolvenz, Lebensstellungen gibt es kaum noch, Arbeitslosigkeit droht
überall, das Gesundheitssystem krankt, die Rente ist längst nicht
mehr sicher - und was auf die nachfolgenden Generationen zukommt,
kann keiner sagen.
Der WDR 5 Thementag "Armut - Die heimliche Angst der
Mittelschicht" stellt am 10. Juni in verschiedenen Sendungen Menschen
vor, für die der eigene Abstieg längst Realität geworden ist. WDR 5
befragt sie nach ihrem Umgang damit, beleuchtet die Situation von
arbeitslosen Akademikern, erörtert, welche Steuer- und Abgabenlast
auf den Mittelstand drücken - und diskutiert in den
Funkhausgesprächen, ob die mehrheitlich von Bürgern aus der
Mittelschicht organisierten Tafeln den Armen wirklich helfen.
Es folgt eine Kurz-Übersicht der einzelnen Sendungen:
Morgenecho (06.05-09.00 Uhr) Der Weg nach unten - unaufhaltsam und
unfassbar Immer mehr Menschen, die sich gestern noch als Teil der
starken und die Gesellschaft stärkenden Mittelschicht sahen, finden
sich plötzlich dort wieder, wo immer die anderen waren: am Rand. Wie
es so weit kommen konnte, wie die Betroffenen damit umgehen und ob
sie noch Hoffnung auf einen Ausweg für sich und ihre Familie haben,
will das Morgenecho in zwei Portraits zum Thema machen.
Neugier genügt (10.05-12.00 Uhr) Und plötzlich bist Du draußen
Arbeitslose Akademiker und der Kampf um einen Job Wer das Abitur
geschafft hat, kann mit Recht stolz sein. Und nach dem
Studienabschluss beginnt meist die Karriere. Doch aus der Gewissheit,
zu den Besserverdienenden zu gehören, kann schnell Angst vor dem
endgültigen Abstieg werden. Ein bisschen Pech reicht aus: eine Firma
verkleinert sich, eine Abteilung wird ausgegliedert, der Betrieb
meldet Insolvenz an. Nach zwölf Monaten Arbeitslosigkeit findet sich
auch der Akademiker plötzlich in der Hartz-IV-Schlange wieder.
WDR 5 LebensArt (15.05-16.00 Uhr) Wenn Geld eine Rolle spielt -
Einkommensunterschiede unter Freunden Die Angst vor Arbeitslosigkeit
nimmt auch im gut qualifizierten Mittelstand immer weiter zu. Der
tatsächliche Verlust des Arbeitsplatzes hat oft auch soziale
Konsequenzen innerhalb des Freundeskreises. Plötzlich weniger Geld zu
haben als die Freunde, den gewohnten Lebensstandard nicht mehr halten
zu können ist ein Problem - darüber zu sprechen oft ein Tabu. Die
Freunde wollen helfen - aber wie, ohne den Betroffenen durch
finanzielle Zuwendungen zu verletzen?
Profit - Das Wirtschaftsmagazin (18.05-18.30 Uhr) Die
Mittelschicht - das Melkvieh der Republik? Die Steuer- und
Abgabenlast der deutschen Haushalte liegt laut Bund der Steuerzahler
über dem Durchschnitt aller OECD-Länder. Vor allem die Mittelschicht
wird zur Kasse gebeten. "Die Mitte wird von der hohen Steuer- und
Abgabenbelastung erdrückt", so der Bund der Steuerzahler - mit
erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen.
Politikum (19.05-19.30 Uhr) Armut - Die heimliche Angst der
Mittelschicht Die Mittelschicht als politische Klasse - oder: Ohne
die breite Masse keine Moderne...? "Politikum" möchte wissen, was
passierte, wenn unsere Mittelschicht weg bricht, weil ein großer Teil
verarmt und ein deutlich kleinerer Teil es schafft, in die Klasse der
Reichen aufzusteigen. Was bedeutete das für die demokratische
Entwicklung? Wäre noch Pluralität gegeben? Wäre dies ein Rückfall in
vor-moderne Zeiten - oder gar eine Erleichterung für die
Entscheidungsfindungsprozesse, die für die Zukunft Deutschlands
wichtig sind...?
Funkhausgespräche (20.05-21.00 Uhr) Was die Reichen übrig lassen
Lebensmitteltafeln - Alibi für die Politik? Mit Sabine Werth
(Gründerin der ersten Tafel in Deutschland) und Prof. Stefan Selke
(Soziologe) Bis zu einer Million Menschen täglich werden in
Deutschland von Lebensmitteltafeln versorgt. Bedingung ist dort in
der Regel, dass man seinen Hartz IV-Bescheid vorzeigen muss.
Inzwischen gibt es in Deutschland eine dichte Infrastruktur zur
Versorgung von Bedürftigen auf ehrenamtlicher Basis. Wird hier
Nothilfe in außergewöhnlichen Lebenssituationen geleistet? Oder
ersetzt private Engagement berechtigte Ansprüche an den Staat?
Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2
Pressekontakt:
Uwe-Jens Lindner
WDR Pressestelle
Tel. 0221 220 8475
uwe-jens.lindner@wdr.de
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