Der Tagesspiegel: AOK: Gesundheitsreform führt zu Krankenkassen-Schließungen
Geschrieben am 25-08-2006 |
Berlin (ots) - Die Gesundheitsreform wird nach Ansicht des AOK-Bundesverbands dazu führen, dass etliche Krankenkassen schließen müssen. Verantwortlich dafür sei die geplante "Mini-Prämie", auf den die Versicherten sich künftig einstellen müssen. Das geht aus eine 24-seitigen Studie hervor, in der die AOK die Auswirkungen des Zusatzbeitrags untersucht hat. AOK-Chef Hans-Jürgen Ahrens appelliert daher in einem Brief an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), der dem Tagesspiegel (Samstag-Ausgabe) vorliegt, das Konzept noch einmal zu überdenken. Diese Härtefallklausel, die den Zusatzbeitrag auf ein Prozent des Haushaltseinkommens beschränkt, wird nach Berechnungen der AOK dazu führen, dass bereits bei einer Prämie in Höhe von zehn Euro pro Monat 61 Prozent aller AOK-Mitglieder befreit würden, bei einem Betrag von 15 Euro wären es bereits 96 Prozent der Mitglieder. Das bedeutet: Für die übrigen Versicherten müsste die Prämie deutlich steigen. Die Höhe der Prämien habe nichts mit der Unwirtschaftlichkeit der Kassen zu tun, sondern werde im wesentlichen durch die Einkommenstruktur der Mitglieder geprägt, schreibt die AOK in ihrer Studie. Dies sei für die Mitglieder das "falsche Signal". Sie würden zu einer vermeintlich wirtschaftlicheren Krankenkasse mit niedrigen Prämien oder Ausschüttungen wechseln. Für die Kassen sei daher der Anreiz groß, um gutverdienende Mitglieder zu werben. Die AOK prognostiziert: "Von dem Anteil der Höhervedienenden wird die Überlebenschance einer Krankenkasse abhängen."
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