ots.Audio: Deutsche machen sich die meisten Sorgen in Europa - Aktuelle Studie des GfK Vereins: "Challenges of Europe 2010"
Geschrieben am 07-06-2010 |
Nürnberg (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio und
http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -
Arbeitslosigkeit, sinkende Kaufkraft, Kriminalität - die
Sorgenliste der Europäer ist auch in diesem Jahr lang, die der
Deutschen sogar länger als je zuvor. Das bestätigt die aktuelle
"Challenges of Europe"-Studie des Vereins der "Gesellschaft für
Konsum-, Markt- und Absatzforschung", kurz GfK Verein. Der zufolge
bleibt die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt für die Deutschen
weiterhin das Hauptproblem. Wie es um die Kaufkraft in Europa steht
und welche anderen Sorgen die Europäer und die Menschen hierzulande
am meisten umtreiben - das erklärt der Geschäftsführer des GfK
Vereins, Dr. Raimund Wildner, jetzt im Interview:
(Es kann eine Auswahl an O-Tönen getroffen und gekürzt werden)
1. Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Studie "Challenges of
Europe" eigentlich genau?
(O-Ton 1): "Die Challenges of Europe beschäftigen sich eigentlich
nur mit einer einzigen Frage - nämlich der Frage: Was sind die
Probleme, die in Ihrem Land am dringendsten angegangen werden müssen.
Das ist die Frage, die wir stellen, und die stellen wir in elf
Ländern. Und insofern beschäftigt sie sich auch wieder mit elf
Fragen, weil natürlich in jedem Land etwas anderes raus kommt." (21
Sek.)
2. Welches ist die größte Sorge, die die Deutschen umtreibt?
(O-Ton 2) "Mit Abstand die größte Sorge der Deutschen 2010 ist die
Arbeitslosigkeit. Das war eigentlich immer so. Da gab's nur einmal
ein Jahr, in dem das nicht so war." (8 Sek.)
3. Gibt es beim Thema Arbeitslosigkeit immer noch Unterschiede
zwischen Ost- und Westdeutschland oder spielen andere Faktoren eine
Rolle?
(O-Ton 3): "Es sind in etwa acht Prozentpunkte mehr, die in
Ostdeutschland sagen, dass die Arbeitslosigkeit für sie ein Problem
ist. Es gibt noch weitere Unterschiede. Die wirtschaftliche
Stabilität ist im Westen weiter "oben", dafür ist im Osten das weiter
"oben", was sozusagen näher dran ist - nämlich die Kaufkraft. Auch
die Umwelt ist im Osten weniger wichtig als im Westen. (22 Sek.)
4. Die Deutschen sind das Sorgenkind Nr. 1 in Europa, woran liegt
das, dass wir uns hier so viele Sorgen machen?
(O-Ton 4): "Wir jammern auf hohem Niveau, wobei man sagen muss,
dass die Deutschen natürlich auch gewisse Erfahrungspotentiale haben,
das sicher noch nachschwingt. Im letzten Jahrhundert ist eben zweimal
die Wäh rung "kaputt gegangen". Damals bedeutete die D-Mark für sie
höchste Unabhängigkeit, und jetzt ist diese Unabhängigkeit doch etwas
angekratzt, und wir müssen auf einmal Dinge schultern und haben
Defizite. Ich habe den Eindruck, dass die Erklärung die ist, dass die
Deutschen mittlerweile zu dem Schluss kommen, dass der Staat seinen
Verpflichtungen nicht nach kommen können wird, dass er sich
überfordert. Das betrifft beispielsweise die soziale Sicherung,
Renten - die ganzen Dinge, die der Staat tut und die auf einmal zur
Sorge werden." (44 Sek.)
5. Sie führen die Studie seit 20 Jahren durch. Gibt es auch ein
Thema, was hierzulande an Brisanz verloren hat?
(O-Ton 5): "Was sich zum Beispiel sehr stark verändert hat, ist
die Rolle der Umwelt. Die Umwelt war früher ein absolutes Topthema.
Es hat 1990 noch 29 Prozent gehabt und Mitte/ Ende der 80er Jahre
sogar über 60 Prozent. Zwischendurch ging dieser Wert mal runter auf
2 Prozent, ist wieder auf 12 Prozent gestiegen - das war dann diese
Sache bezüglich des CO2-Ausstoßes und der Klimaerwärmung. Der Wert
ist jetzt wieder runter gegangen. Wir sehen eigentlich immer, wenn
die wirtschaftlichen Probleme zunehmen, nimmt die Rolle der Umwelt
ab." (22 Sek.)
6. Über den deutschen Tellerrand hinaus geschaut: Was beschäftigt
Europa 2010? (O-Ton 6): "Für die Europäer ist es die
Arbeitslosigkeit. In acht von elf Ländern ist die Arbeitslosigkeit
ganz vorne. Es gibt hier ganz wenige Ausnahmen. In den Niederlanden
ist es die Kriminalität, in Großbritannien ist es die Zuwanderung,
und in Russland sind es die Preise, beziehungsweise die Kaufkraft.
Wenn man sich die Länder anschaut, dann ist das auch du rchaus
erklärlich. Die Niederlande haben in Sachen Arbeitslosigkeit derzeit
kein ernsthaftes Problem, und in Russland beträgt die Inflation
inzwischen rund 10 Prozent - da ist das dann durchaus verständlich."
(36 Sek.)
7. Angesichts der Krise in Griechenland und der
Rettungsmaßnahmen für Banken befürchten viele Menschen eine Inflation
und damit auch eine sinkende Kaufkraft - welche Rolle haben diese
Themen in der Studie gespielt?
(O-Ton 7): "Die Angst um die Preise und um die Kaufkraft ist in
Deutschland beispielsweise auf Platz drei. Es ist in Frankreich auf
Platz zwei. Nur die Länder, die früher "Weichwährungen" hatten, und
die sich damit (Inflation) gut auskennen und gelernt haben, damit
umzugehen - da spielt das Thema eher keine Rolle. Also, in Italien
ist das Thema ziemlich weit hinten, in Großbritannien ist es auch
ziemlich weit hinten. Aber in der früheren "Hartwährungsländern",
also die D-Mark oder Franc hatten, da spielt es eine ganz erhebliche
Rolle." (28 Sek.)
(Verabschiedung / Begrüßung)
Abmoderation:
Das war Dr. Raimund Wildner, der Geschäftsführer des GfK Vereins.
Wie wir gehört haben schlagen sich die Folgen der Wirtschafts- und
Finanzkrise offenbar auch in der Wahrnehmung der Europäer nieder. Die
angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt bereitet am meisten Sorgen,
gefolgt von der Preisentwicklung und der wirtschaftlichen Stabilität.
Weitere Infos zur aktuellen "Challenges of Europe"-Studie und zur
Arbeit des GfK Vereins gibt's auch im Internet, unter:
www.gfk-verein.org.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Originaltext: GfK Verein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/80428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_80428.rss2
Pressekontakt:
Sandra Lades
GfK Verein Presse
Tel. +49 911 395 3606
sandra.lades@gfk-verein.org
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- ots.Audio: GfK Verein Podcast: Deutsche machen sich die meisten Sorgen in Europa - zur aktuellen Studie des GfK Vereins "Challenges of Europe 2010 Nürnberg (ots) -
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Um die Lage am Arbeitsmarkt machen sich die Europäer die größte
Sorge. In 8 der 11 untersuchten Länder ist die Arbeitslosigkeit das
am häufigsten genannte Problem, welches angepackt werden muss. Welche
Themen die Europäer und insbesondere die Deutschen außerdem
beschäftigt, fasst der Geschäftsführer des GfK Vereins, Dr. Raimund
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