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Neue OZ: Kommentar zu Iran / Atom / Sanktionen

Geschrieben am 09-06-2010

Osnabrück (ots) - Ohnmächtige Wut

Nicht, dass die iranische Führung keine Strafe verdient hätte.
Immerhin schürt Präsident Mahmud Ahmadinedschad den Verdacht, sein
Land rüste sich atomar. Er tut das in Verbindung mit Hassreden auf
Israel und mit Aggressivität gegen alles, was dem radikalsten Flügel
der iranischen Kleriker-Diktatur zuwiderläuft. Allein, auch schärfere
UNO-Sanktionen werden dieses Bedrohungspotenzial nicht einhegen. Das
lehrt alle Erfahrung - von der britischen Kontinentalsperre gegen
Napoleon bis zu den scharfen UNO-Sanktionen gegen den irakischen
Schlächter Saddam Hussein. Immer war das Elend der bestraften
Bevölkerung groß, doch der eine ließ sich von seinen Eroberungen so
wenig abhalten wie der andere von seinen Folterexzessen.

Sinn hat die Verschärfung der Iran-Sanktionen allenfalls, weil sie
die weithin ohnmächtige Wut jener kanalisiert, die sich durch
iranische Aufrüstung bedroht wähnen. Außerdem setzt sie ein Signal
der Eskalation. Sie ersetzt aber keine schlüssige Politik. Die
braucht zwei Säulen: weitere Gesprächsangebote, so frustrierend die
iranischen Reaktionen bisher auch waren. Dazu eine
Sicherheitsvorsorge, die den politischen Wert der iranischen
Superrüstung von vornherein drastisch verringert. Trotz aller
Schwächen - das von den USA betriebene Hochziehen eines
NATO-Abwehrschilds gegen Flugkörper wäre dafür beileibe nicht das
schlechteste Mittel.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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