Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Start der Fußball-WM in Südafrika
Geschrieben am 10-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Wenn Nelson Mandela heute mit weisem Blick und
bescheidenem Stolz die Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft
verfolgt, ist sein Land am Ziel. Die Republik Südafrika (RSA) ist 16
Jahre nach dem Ende der Rassentrennung emanzipiert. Ein ganzer
Kontinent hat damit sein Rezept für einen friedlichen, afrikanischen
Weg zu mehr Gerechtigkeit gefunden. RSA ist längst ein wenig wie USA:
demokratisch, technologisch, finanziell erfolgreich, aber
sozialpolitisch stark gespreizt, politisch gar mitunter zerrissen.
Das Land ist nicht gerecht, aber eigenständig afrikanisch,
selbstbewusst und trotz schmerzhafter Historie und elf Landessprachen
auf dem Weg zu einem nationalen, aber nicht überdrehten
Selbstverständnis. Keine Frage: Die Sicherheit muss in den kommenden
vier Wochen stimmen, das tückische Winterwetter gerade in Kapstadt
mitspielen, und Terroristen sowie sonstige Spielverderber dürfen
keine Chance haben. Aber das gilt für jedes weltweit beachtete
Megaereignis. Das Land ist besser als sein Ruf. Südafrika hat die
große Chance, sich zu präsentieren. Dabei muss sich die
Regenbogennation nicht verstellen, kann sich sehen lassen, wie sie
ist. Vorurteile und Nichtwissen gründen wie stets beim Betrachter,
aber nicht bei dem, der sich mit allen seinen Stärken und Schwächen
zeigt. Auch das ist wahr: Der einst stramm kommunistische
Afrikanische Nationalkongress neigt heute zur Dekadenz, Mandelas
Nachfolger sind keine Saubermänner, und die neuen schwarzen Eliten
praktizieren eine eigene Form von Apartheid. Aber darüber
hinausgehend gibt es ein umfassenderes Bild dieses wunderbaren
Landes. Zahllose Medienberichte in und besonders außerhalb der
Sportprogramme haben in jüngster Zeit einem Weltpublikum gezeigt,
dass es am Kap nicht kolonial, nicht chaotisch und nicht ähnlich
katastrophal zugeht wie in anderen Regimen schwarzer Chiefs.
Stattdessen wird kolossal geklotzt. Die WM brachte eine
Sonderkonjunktur zur rechten Zeit, gerade als die über Jahre
zweistelligen Wachstumsraten in den Sog der Wirtschaftskrise
gerieten. Die von der WM ausgelösten Milliarden-Investitionen in
Stadien, Infrastruktur und Tourismus starten nicht am Nullpunkt,
sondern bauen auf Vorhandenem auf. Durban beispielsweise, wo
Deutschland am Sonntag zum ersten Kick antritt, hatte schon vor zehn
Jahren die größte Shoppingmall der südlichen Hemisphäre. Die Stadt am
indischen Ozean verfügt über den wichtigsten Hafen ganz Afrikas und
blickt direkt auf die meist frequentierte Seehandelsroute, auf der
riesige Containerschiffe wie eine endlose Perlenkette Europa und
Asien verbinden. Im globale Welt- und Wertebewusstsein kann sich das
Land am anderen Ende Afrikas jetzt einen vorderen Platz dauerhaft
sichern. Südafrika hat sich sein eigenes Fußballmärchen verdient.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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