Neue Westfälische (Bielefeld): Ölkatastrophe Hoffen auf die Wende MICHAEL KAISER
Geschrieben am 13-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Bevor noch das Bohrloch im Golf von Mexiko
geschlossen ist, macht sich BP Gedanken, wie es seinen ramponierten
Ruf aufpolieren kann. Das aufgefangene Öl soll verkauft und der Erlös
für die Wiederherstellung der Lebensräume verwendet werden. Viel mehr
als ein Symbol ist das aber nicht. Und das Image des Öl-Gewinnlers
ist nun wirklich nicht das vordringlichste Problem. Es mehren sich
die Stimmen, die sagen, dass der Konzern immer noch nicht genug tut,
um die gigantische Katastrophe einzudämmen. Wahrscheinlich nicht,
weil er nicht will, sondern weil seine sogenannten Experten schlicht
keine Ahnung haben, wie sie es anstellen sollen, das Leck zu
schließen. Die Hilflosigkeit und das Versagen dieses
Hochtechnologiekonzerns angesichts der Herausforderung muss
nachdenklich stimmen. Immerhin das könnte dieser Riesenschlamassel am
Ende bewirken: Die Menschen auch in den USA kommen ins Grübeln, ob es
nicht vielleicht doch besser wäre, sich mal Gedanken über
Alternativen zum Öl zu machen. Leider braucht es dazu erst die Bilder
von qualvoll sterbenden Pelikanen. Trotzdem wird die Zeitenwende, von
der viele Umweltaktivisten in den USA jetzt träumen, noch lange auf
sich warten lassen. Dafür ist die Öllobby viel zu mächtig.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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