"Kunst ist ein schlechtes Picknick" art sprach exklusiv mit Superstar und Kunstmarkt-Abräumer Damien Hirst und seinem Freund und Kollegen Michael Joo
Geschrieben am 17-06-2010 |
Hamburg (ots) - Es ist schon eine seltsame Situation. Der eine ist
ein wenig bekannter koreanisch-amerikanischer Künstler; der andere
der Superstar der zeitgenössischen Kunst. Damien Hirst ist
Sprengmeister aller Grenzen zwischen Kunst und Kommerz und mit einem
geschätzten Vermögen von über 100 Millionen Pfund einer der reichsten
Künstler des Planeten. Zum Auftakt ihrer gemeinsamen Berliner
Ausstellung in der Galerie Haunch of Venison traf das Kunstmagazin
art die beiden Künstler Joo und Hirst, deren Karrieren ganz
unterschiedlich verliefen und deren Freundschaft in Deutschland
begann.
Damien Hirst und Michael Joo trafen 1992 in Köln, bei der
Gegenmesse zur Art Cologne - der "Unfair", aufeinander. Hier hatten
sie benachbarte Ausstellungskojen und haben beim Reinschlagen der
Nägel gegenseitig die Skulpturen des anderen umgehauen - Hirst
brachte Joos "Saphic Bunk Bed", eine Skulptur, die aus 500 Pfund rosa
Urinalsteinen bestand, so zu Fall. "Wir haben daraufhin viel zusammen
getrunken und gefeiert. Ich dachte, wir verstehen uns prima, bis ich
dahinter kam, dass Michael mich zunächst für einen ziemlichen Idioten
hielt", so Hirst gegenüber art.
Ähnlichkeiten in ihren Arbeiten fallen auf; sie behandeln
vergleichbare Themen und verwenden vermehrt Tiere. In Berlin zeigen
beide Künstler ein Zebra. "Ich dachte, die Parallelen wären gar nicht
so stark, bis wir die Ausstellung hier aufgebaut haben", verrät
Hirst.
Auf seine extrem teuren Arbeiten angesprochen, äußert sich Hirst
im Interview mit art: "Wichtiger als der monetäre Aspekt ist für mich
die Frage, ob man mein Werk gut findet. Bei Coca-Cola könnte man ja
auch fragen: Ist das nur eine übersüßte sprudelnde Flüssigkeit, oder
schmeckt sie gut?... Aber auch hohe Preise sind relativ. Auf meiner
Auktion bei Sotheby`s vor zwei Jahren verkaufte ich etwa 200 Werke zu
einem Gesamtpreis von rund 200 Millionen Dollar. Dafür könnte ich ein
Triptychon von Francis Bacon kaufen oder ein einziges Bild von Jason
Pollock. Das heißt: 200 Bilder von mir sind so viel wert wie eins von
Jackson Pollock."
art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.
Originaltext: Gruner+Jahr, art
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Maike Pelikan
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20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de
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