LVZ: Israels Botschafter Stein: Deutschland muss sich auf jahrelange Militär-Präsenz im Nahen Osten einrichten / Absage an KSZE-Konferenz-Modell
Geschrieben am 29-08-2006 |
Leipzig (ots) - Mit ihrer Beteiligung an einer UN-Friedenstruppe für den israelisch-libanesischen Grenzraum werde sich auch die Bundesrepublik auf eine jahrelange Mission im Nahen Osten einlassen. Das müssten alle Beteiligten wissen, so Israels Botschafter in der Bundesrepublik, Shimon Stein, in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Diese Mission wird uns einige Jahre begleiten. Das wissen alle Beteiligten." Wenn es mit Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft gelänge, Libanon zu einem souveränen Staat zu machen und die Miliz zu zerschlagen, "dann ist das ein ganz wichtiger Beitrag zur Stabilisierung einer der israelischen Grenzen", betonte Stein. Man dürfe sich davon aber nicht eine generelle Lösung des Nahost-Konfliktes erhoffen. "Es geht jetzt nicht um die globale Krisenregulierung, sondern um einen, wenn auch sehr wichtigen, Friedensbeitrag."
Nach teils einseitigen Stellungnahmen der EU, auch unter deutscher Verantwortung, gegen Israel im Rahmen der vergangenen Nahost-Politik habe die europäische Staatengemeinschaft und auch die Bundesrepublik mit der engagierten Teilnahme an der Libanon-Friedens-Mission die Chance, neue Ausgewogenheit zurückzugewinnen, betonte Stein. "Als Teil der EU hat Deutschland auch zahlreiche Erklärungen abgegeben, die aus israelischer Sicht unausgewogen waren. Das war der Preis dafür, dass die EU mit einer Stimme gesprochen hat. Jetzt, bei der internationalen Truppe im israelisch-libanesischen Grenzraum, hat auch die EU die Chance, durch ein starkes Engagement eine neue ausgleichende Wirkung für die gesamte Region zu erzielen", so der Diplomat.
Ablehnend zum jetzigen Zeitpunkt äußerte sich Stein zur Idee, den Nahost-Konflikt mit einer Art Konferenz nach KSZE-Vorbild zu lösen. Ein Gedanke, der auch von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier geteilt wird. "Immer wenn uns nicht Neues einfällt, kommen alte Ideen. Eine KSZE-Konferenz für den Nahen Osten ist nicht neu. Momentan sehe ich dafür keine Voraussetzung." Es habe, gerade für den Nahen Osten, schon so viele Pläne gegeben, von denen nur die wenigsten verwirklicht worden seien. "Wichtig ist, dass die Idee zu einer Nahost-Konferenz nach KSZE-Vorbild aus der Region und im Einvernehmen mit allen Beteiligten selbst kommen muss, wenn es überhaupt eine Aussicht auf Erfolg geben soll. Das darf nicht von außen aufgepflanzt werden."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
27477
weitere Artikel:
- Der Frieden in der Taiwanstraße braucht die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft Hamburg (ots) - Die nordkoreanischen Raketentests Anfang Juli haben in Ostasien zu großer Besorgnis geführt. Mit der Resolution 1695 machte der Sicherheitsrat deutlich, dass jede Provokation, die den Frieden und die Stabilität in der Region gefährdet, eine sofortige und einheitliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft zur Folge hat. Kaum beachtet wird hingegen eine lang bestehende Bedrohung in der Taiwanstraße. Vor zehn Jahren feuerte China am Vorabend der ersten Präsidentenwahl mehrere Raketen in die Gewässer vor Taiwan, um die Bürger mehr...
- Fromme: Wohnortezuweisungsgesetz für Spätaussiedlerintegration nicht mehr notwendig Berlin (ots) - Anlässlich der erheblich zurückgehenden Zuzugszahlen deutscher Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Durch den deutlichen Rückgang beim Zuzug deutscher Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland auf rund 10.000 Personen in diesem Jahr ist zu prüfen, ob das Wohnortezuweisungsgesetz mit den damit verbundenen Einschränkungen der Freizügigkeit der zu uns kommenden Spätaussiedler mehr...
- Wirtschaftsrat der CDU e.V.: "High-Tech-Strategie auf Leuchttürme fokussieren - Gießkannenprinzip beenden" Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung der High-Tech-Strategie der Bundesregierung durch Bundesministerin Dr. Annette Schavan fordert die Bundesfachkommission Wachstum und Innovation unter Vorsitz von Prof. Dr. Edward G. Krubasik, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG: "High-Tech-Strategie auf Leuchttürme fokussieren - Gießkannenprinzip beenden" Der Wirtschaftsrat fordert, die High-Tech-Strategie Deutschland konsequent auf Leuchtturmprojekte zu fokussieren und an innovativen Leitmärkten zu orientieren. Mit der Forschungsförderung mehr...
- Umwelt schützen, Frieden sichern: Klaus Töpfer wird Umweltbotschafter Osnabrück (ots) - Auslandsgesellschaft ehrt Politiker am 25. September - DBU fördert Projekt "Grenzen überwinden" mit 125.000 Euro Er war Bundesumweltminister und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und damit ranghöchster Deutscher bei der UNO. Nun ernennt die Deutsche Auslandsgesellschaft (AgD) Prof. Dr. Klaus Töpfer zum Umweltbotschafter. Damit erhält der Politiker am 25. September im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die erste Auszeichnung dieser Art. Drei weitere Persönlichkeiten mehr...
- Künast: Zustimmung der Grünen zu Bundeswehr-Einsatz im Nahen Osten vorstellbar / Schönbohm; "Es gibt keinen Einsatz unter diesen Bedingungen, der nicht gefährlich ist" Bonn (ots) - Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Renate Künast, kann sich eine Zustimmung ihrer Partei zum Bundeswehr-Einsatz im Libanon-Konflikt vorstellen. "Die Truppe muss natürlich neutral sein und von allen Seiten als neutral empfunden werden", sagte sie in der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden". "Ich will gar nicht sehen, dass ein deut-scher Soldat auf einen israelischen schießen muss." Künast forderte ein umfassendes Gesamtkonzept für den möglichen Einsatz: "Wir habe eine Verantwortung dafür, dass dort mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|