NRZ: Neue Ruhr/ Neue Rhein Zeitung zu: Minderheitsregierung NRW
Geschrieben am 17-06-2010 |
Essen (ots) - Rot-Grün ist in NRW kein Projekt, sondern ein
Experiment. Wenn es scheitert, stehen bald Neuwahlen an. Trotzdem ist
es richtig, dass SPD und Grüne nun die Initiative ergreifen und
Verantwortung übernehmen wollen. Das überraschende Ergebnis der
Landtagswahl hat zwar lauter Sieger produziert, die zugleich auch
Verlierer sind, aber eine Botschaft war sonnenklar: die schwarz-gelbe
Koalition wurde abgewählt. Eine große Koalition wäre die einzige
Alternative gewesen. Sie ist offenbar nicht nur an politischen,
sondern vielmehr an persönlichen Gründen gescheitert. Jürgen Rüttgers
Reaktion auf die Entscheidung von SPD und Grünen ist maßlos. Er
spricht von der "schlimmsten Wählertäuschung in der NRW-Geschichte".
Nein, Hannelore Kraft ist sich treu geblieben. Sie hat ein Bündnis
mit den "Linken" überzeugend abgelehnt, eine Duldung zurückgewiesen
und sich auf keinerlei Schacher eingelassen. Sie hat klug und
besonnen geprüft, verhandelt und gerade noch rechtzeitig entschieden.
Sie übernimmt Verantwortung. Die Überraschungssiegerin aus dem
Ruhrgebiet, ist nicht nur eine Hoffnungsträgerin der SPD. Sie hat
auch das Zeug dazu, eine gute Ministerpräsidentin zu werden - wenn
man ihr eine Chance gibt.
Originaltext: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
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Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
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