Westdeutsche Zeitung: Hoffnung auf ein Ende der Krise = von Martin Vogler
Geschrieben am 22-06-2010 |
Düsseldorf (ots) - Die Stimmung in der Wirtschaft hellt sich
überraschend auf, und das Haushaltsdefizit wird deutlich niedriger
als befürchtet. Zwar sollten wir das hemmungslose Jubeln weiterhin
den hoffentlich erfolgreichen Fußballern überlassen, doch wir dürfen
angesichts der beiden aktuellen Nachrichten durchaus optimistisch
sein. Die Krise könnte klarer und schneller vorbei sein, als wir es
je dachten. Natürlich lässt sich an beiden Botschaften herummäkeln.
Beim Ifo-Geschäftsklimaindex kann man einschränken, dass er nur die
aktuelle Lage betrachtet und nichts über die Zukunftserwartungen
aussagt. Doch fest steht: Niemand hatte solch eine positive Zahl
erwartet. Auch bei der Neuverschuldung ist bei aller Freude eine
Relativierung möglich: Unser Staat macht zwar 20 Milliarden weniger
neue Schulden als gedacht - doch die verbleibenden 60 Milliarden sind
noch zu viel. Aber die Richtung stimmt - wir hoffen auf das Ende der
Krise. Da ändert auch die gewachsene Zahl von Insolvenzen nichts,
denn bei denen liegen die Ursachen länger zurück, beziehungsweise
tiefer. Wenn die Probleme konjunkturell sind, dann wirken sich mit
Zeitverzögerung Absatzdellen früheren Datums aus. Handelt es sich um
tiefe strukturelle Schwächen, dann hat die Krise nur den leider
unausweichlichen Niedergang eines Unternehmens beschleunigt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Deutschland bislang mit relativ
kleinen Schrammen durch die Wirtschaftskrise gekommen ist. Daran hat
die Arbeitsmarktpolitik einen hohen Anteil, die dank der Kurzarbeit
den sozialen Abstieg vieler Menschen verhinderte und den Firmen die
Chance gab, ihr qualifiziertes Personal zu halten. Zudem wirkten sich
die meist vernunftorientierten Tarifabschlüsse positiv aus. Statt
verbissen um Lohnprozente zu kämpfen, suchten Gewerkschaften und
Arbeitgeber Lösungen mit Zukunftsperspektiven. Die jetzige positive
Entwicklung löst hoffentlich keinen Leichtsinn aus. Der Staat muss
nämlich weiterhin eisern sparen, sollte die Neuverschuldung auf Null
bringen. Gleichzeitig wäre er gut beraten, wenn er den Menschen und
der Wirtschaft ausreichend Luft zum Atmen lässt - auch wenn die
Regulierungswut derzeit in fast allen Parteien populär ist. Nur so
setzt sich der erfreuliche Trend fort.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
275457
weitere Artikel:
- Rheinische Post: CDU in NRW formiert sich neu Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Vielleicht hat Jürgen Rüttgers nach der schweren Wahlniederlage
vom 9. Mai ja doch erwogen, die Landtagsfraktion anzuführen. Diesen
Anspruch nicht zu erheben, ist jedenfalls eine kluge Entscheidung von
ihm. Der Zusammentritt des neuen Landtags bedeutet eine Zäsur: Die
Union ist nicht mehr eine die Regierung tragende Fraktion, sondern in
die Rolle der Opposition gedrängt worden. Als solche muss sie die
Minderheitsregierung politisch bekämpfen, wo immer dies geboten
erscheint. mehr...
- Rheinische Post: Fahrverbot als Strafe Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Es ist sinnvoll, wenn sich Justizminister darüber Gedanken machen,
ob die beiden Hauptsanktionen des Strafgesetzbuches - Freiheitsentzug
und Geldstrafe - allein sachgerecht und noch zeitgemäß sind. Es gibt
Delikte und Delinquenten, auf die die Verurteilung zu einem
befristeten Fahrverbot besser passt, ja, wie maßgeschneidert wirkt.
Ein Fahrverbot als dritte Sanktionssäule nicht nur gegen
Verkehrsdelikte nimmt nicht zu viel - die Freiheit nämlich -, aber es
ahndet spürbar, mehr...
- Rheinische Post: Gute Rauchzeichen Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Klaus Peter Kühn:
Der Qualm hat sich verzogen. Im doppeltem Wortsinn. Die Belastung
durch Tabakrauch in Gaststätten ist um 80 Prozent zurückgegangen. Und
der Pulverdampf im Ringen um die Existenz angeblich massenhaft vom
Aus bedrohter Kneipen hat sich ebenfalls aufgelöst. Der Gesetzgeber
musste - wie so oft - von den höchsten Richtern korrigiert werden.
Gestern stoppte das saarländische Verfassungsgericht ein strenges
Nichtraucherschutzgesetz. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2008
zwar mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Reformen und doch keine Fortschritte - Leitartikel Berlin (ots) - Berlin gehört wieder einmal zu den Schlusslichtern
bei einem Bundesvergleich schulischer Leistungen. Pisa lässt grüßen.
Dieses Mal wurden Leseverständnis und Hörverstehen sowie die
Rechtschreibkenntnisse der Neuntklässler getestet. Verglichen mit
denen der Sieger aus Bayern und Baden-Württemberg sind die Berliner
Ergebnisse ernüchternd. Sie zeigen, dass sich die Qualität des
Unterrichts trotz vieler Anstrengungen und Reformen nach dem
Pisa-Schock des Jahres 2000 nicht wesentlich verbessert hat. Und sie
machen deutlich, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Konjunktur Bielefeld (ots) - Sogar das erzseriöse Bankhaus Lampe lässt sich
angesichts der jüngsten Konjunkturumfrage zu ungewohnten Jubeltönen
hinreißen: »Das Ifo-Wachstumssignal ist so laut wie eine Vuvuzela«,
lautet der launige Analystenkommentar. Es muss also wahr sein: Die
Krise ist vorbei. Das ist gut: für die Firmen, die wieder auf
steigende Umsätze hoffen können, für die Beschäftigten, deren
Arbeitsplätze sicherer geworden sind und die immer seltener
kurzarbeiten müssen, für die Arbeitslosen, deren Aussichten auf
Beschäftigung ein mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|