Luftverkehrsabgabe wird neue Reisesteuer
Geschrieben am 24-06-2010 |
Berlin (ots) - Entgegen der Ankündigung der Bundesregierung im
Sparpaket, dass die geplante Luftverkehrsabgabe nur "bis zur
Einbeziehung des Luftverkehrs in den bereits vereinbarten
CO2-Emissionshandel" erhoben werden soll, plant die Bundesregierung
nun offenbar, die Abgabe zur dauerhaften Steuer für Urlaubs- und
Geschäftsreisende zu machen. Die Steuer soll unbefristet eingeführt
werden und jedes Jahr 1 Milliarde Euro in die Staatskasse spülen.
Auch die ökologische Ausrichtung der Reisesteuer soll
weitestgehend entfallen. So spielen offenbar die CO2-Emissionen bei
den Planungen keine Rolle für die Bemessung der Steuerhöhe. "Die
ökologische Luftverkehrsabgabe ist nichts anderes als eine versteckte
Steuererhöhung für die Bürger unter dem Deckmantel des
Klimaschutzes", erklärte der Geschäftsführer des BDF, Michael Engel,
heute in Berlin. Die Steuer wird nach Auffassung des Verbandes keinen
Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern nur Urlaubs- und
Geschäftsreisen verteuern, da die Airlines gezwungen sind, die Steuer
an ihre Kunden weiter zu belasten.
"Die Regierung sollte auch sich selbst reinen Wein einschenken.
Die Steuer wird neue Löcher in die Staatskasse reißen und keine
zusätzlichen Einnahmen einbringen. Passagiere, Arbeitsplätze,
Sozialversicherungsbeiträge und andere Steuereinnahmen für die
öffentlichen Haushalte werden über die Grenze in Länder exportiert,
in denen keine Reisesteuer erhoben wird", so Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Leidtragende seien
dann wieder die Steuerzahler und die Arbeitnehmer der deutschen
Unternehmen.
Nach ersten Schätzungen der Branche wird Deutschland durch die
Steuer fünf Millionen Passagiere und 10.000 Arbeitsplätze verlieren.
Negatives Paradebeispiel für die Auswirkungen einer nationalen
Reisesteuer sind die Niederlande, die 2008 eine solche Steuer
eingeführt und 2009 nach nur einem Jahr wieder abgeschafft hatte.
Grund für die Abschaffung waren massive Passagierabwanderungen ins
benachbarte Ausland und Einnahmeausfälle der niederländischen
Volkswirtschaft von 1,3 Milliarden Euro, denen nur Steuereinnahmen
von knapp 300 Millionen Euro gegenüberstanden.
Die neue Reisesteuer soll ohne Beteiligung der Bundesländer
verabschiedet werden, obwohl die deutschen Flughäfen in der
Verwaltung der Länder stehen und von der Steuer betroffen sein
werden.
Originaltext: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44169.rss2
Pressekontakt:
Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Verkehrsflughäfen)
Friederike Langenbruch, Pressesprecherin
Fon +49 (0) 30 310118 - 52, Mobil: 0163-4774517,
langenbruch@adv.aero
Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V.
Carola Scheffler, Pressesprecherin
Fon +49 (0) 30 700 11 85 - 13, Mobil: 0172-3996033,
c.scheffler@bdf.aero
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
275773
weitere Artikel:
- BUND präsentiert Maßnahmenpaket für mehr Stromeffizienz. Energiesparen kann sechs Atomkraftwerke überflüssig machen Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat der Bundesregierung vorgeworfen, in den von ihr
beauftragten Szenarien für ein energiepolitisches Gesamtkonzept keine
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz vorzusehen. Es gehe ihr
vor allem darum, politisch gewollte Laufzeitverlängerungen für
Atomkraftwerke zu legitimieren. Ab wann erneuerbare Energien die
Atomkraftwerke ablösen könnten, werde ebenfalls nicht untersucht. Der
ambitionierte Ausbau der regenerativen Stromerzeugung und das
entschiedene mehr...
- Schockstarre: Paritätischer fordert bildungspolitische Totalreform Berlin (ots) - Als schonungsloses Dokument des Scheiterns
bezeichnet der Paritätische Wohlfahrtsverband die aktuelle
Bildungs-Vergleichsstudie, nach der Deutschland bezüglich der
Bildungschancen junger Menschen zerrissener ist als je zuvor. Zehn
Jahre nach PISA befinde sich die Bundesrepublik in einer
bildungspolitischen Schockstarre, die nur durch durchgreifende
Strukturreformen gelöst werden könne, kritisiert der Verband. Er
fordert mehr Autonomie für Schulen, längeres gemeinsames Lernen und
den Ausbau von Ganztagsangeboten. mehr...
- Kirsch: Maßstab muss der sozialverträgliche Umbau der Streitkräfte sein! / Vorstand des Deutschen BundeswehrVerbandes entwickelt Attraktivitätsagenda Bonn (ots) - Die Bundeswehr steht vor der größten Umwälzung seit
ihrer Gründung; die härtesten Einschnitte in der Struktur der
Streitkräfte werden sich durch die beabsichtigte drastische
Reduzierung des Personals ergeben. Dazu erklärt der Vorsitzende des
Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Ulrich Kirsch: "Offenbar hat
sich selbst die Bundesregierung noch nicht so richtig
vergegenwärtigt, welche dramatischen Entwicklungen sie mit ihren
Sparbeschlüssen für die Streitkräfte ausgelöst hat - und welche
sicherheitspolitische Folgen mehr...
- Rische zu den Bundesmitteln an die Rentenversicherung und einer Senkung der Verwaltungskosten Berlin (ots) - "Die Bundesmittel sind keine Subvention für die
gesetzliche Rentenversicherung", sagte Herbert Rische, Präsident der
Deutschen Rentenversicherung Bund, heute in seinem Bericht an die in
Frankfurt am Main tagende Bundesvertreterversammlung. Mit den
Bundeszuschüssen würden vielmehr Leistungen finanziert, die nicht zum
"Kerngeschäft" der Deutschen Rentenversicherung gehören. "Ihre
Finanzierung aus dem allgemeinen Steueraufkommen ist sachgerecht", so
Rische.
Die Bundeszuschüsse finanzierten Leistungen, mit denen mehr...
- Gunkel zur Finanzsituation in der Rentenversicherung Berlin (ots) - Die gesetzliche Rentenversicherung habe die
Wirtschaftskrise bisher gut überstanden, sagte Alexander Gunkel,
Vorsitzender des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung
Bund, in seinem Bericht an die heute in Frankfurt am Main tagende
Bundesvertreterversammlung.
Plus bei den Rentenfinanzen in 2009
Die Rentenversicherung habe das Jahr 2009 mit einem Plus
abschließen können. Im letzten Jahr seien rund 200 Millionen Euro
mehr eingenommen als ausgegeben worden. So konnte die
Nachhaltigkeitsrücklage mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|