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EKD-Reformprozess geht in die Fläche/ Erste Konsultation für Pfarrerinnen und Pfarrer auf dem Lande

Geschrieben am 24-06-2010

Hannover (ots) - Im Reformprozess der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) wird ein neuer Impuls gesetzt: Nach der
Zukunftswerkstatt in Kassel im September 2009 und dem Arbeitsbeginn
der drei EKD-Zentren (Predigtkultur, Gottesdienst, Mission in der
Region) soll nun verstärkt die Situation der Kirche in der Fläche,
also der Landgemeinden, in den Blick genommen werden. Aus diesem
Grund fand jetzt die erste "Konsultation der Landpastorinnen und
Landpastoren" auf Einladung der EKD in Hannover statt. Unter der
Leitung von Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der EKD und
Vorsitzende der Steuerungsgruppe für den Reformprozess der EKD,
hatten sich über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen
Gliedkirchen der EKD versammelt.

Oberkirchenrat Thies Gundlach bezeichnete die Frage nach der
Präsenz der Kirche in "ausgedünnten Räumen" als "zentrale
Zukunftsfrage". Der Leiter der Abteilung kirchliche Handlungsfelder
im Kirchenamt der EKD bezog sich dabei auf den EKD-Text 87 "Wandel
und Gestalten", der in Anknüpfung an das Impulspapier "Kirche der
Freiheit" erstmals das Thema aufnahm. Der Bevölkerungsrückgang und
die "Landflucht" sei in vielen Teilen Deutschlands eine gewaltige
Herausforderung, gleichzeitig gäbe es eine neue "Lust auf Land", wie
nicht zuletzt der Boom entsprechender Zeitschriften und Magazine
zeige.

In seiner Einführung erinnerte Gundlach daran, dass es in früheren
Jahrhunderten längst nicht in jedem Dorf eine Kirche gab, sondern
dass große Zentren wie Kathedralen und Klöster Orte waren, zu denen
man wanderte. Dem stellte er die heutige Erfahrung gegenüber, dass
die Vereinzelung kleiner Landgemeinden "auf Dauer dem Glauben nicht
gut" tue. Er warb dafür, auch heute in der Fläche wieder Zentren
entstehen zu lassen, die einer größeren Region dienen. Gundlach: "Die
Vorstellung, dass die Kirche im Dort bleibt, ist geistlich gesehen
mindestens so legitim wie die, dass das Dorf zur Kirche kommt."

In einer intensiven Diskussion mit allen Teilnehmenden wurden dann
Themen und Methoden identifiziert, die zukünftig die Arbeit einer
Kirche auf dem Lande entlasten und besser vernetzen könnten. Eine
breite Zustimmung fand die Absicht des Reformbüros, bereits im
Oktober eine Landkirchenkonferenz zu initiieren, die - in
Parallelität zu der seit Jahren bestehenden Citykirchenkonferenz -
Gelegenheit bieten soll, Erfahrungen auszutauschen, Anregungen
aufzunehmen und gute Beispiele vorzustellen. Diese Konferenz solle
der Kirche auf dem Land "eine eigene Stimme geben", so Wolf von
Nordheim, seit Januar Referent im EKD-Reformbüro mit
Arbeitsschwerpunkt "Kirche in der Fläche".

Hannover, 24. Juni 2009

Pressestelle der EKD

Reinhard Mawick

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55310
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de


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