Münchener-Rück-Gruppe 2005 mit Rekordgewinn von über 2,7 Mrd. € / Sehr solides Basisgeschäft / Wegen der Naturkatastrophen zwar Schaden-Kosten-Quote von 110,5 % in der Rückversicherung, aber sehr erfreuliche 93,1 % in der Erstversicherung / Dividendenvorschlag 3,10 (2,00) € je Aktie / Für 2006 Verzinsung auf das ökonomische Risikokapital (RoRaC) von 15 % anvisiert / Neues Ziel entspricht einem Konzerngewinn von 2,6 bis 2,8 Mrd. € / Strategie für globalen Gesundheitsmarkt: Wachstums- und Ertragspotenziale im Konzern
Die Münchener-Rück-Gruppe erwirtschaftete im Jubiläumsjahr bei etwa stabilem Umsatz einen Rekordgewinn von über 2,7 Mrd. €. 'Wir haben damit unser Ziel leicht übertroffen. Unser solides Basisgeschäft macht das erreichte Rentabilitätsniveau nachhaltig. Deshalb erwarten wir auch für das laufende Jahr einen Gewinn auf dem Niveau von 2005', so der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. 'ERGO liefert starke Ergebnisse. Die Rückversicherung kann aufgrund der jüngsten Erneuerung im Nichtlebensgeschäft optimistisch sein. Auf dem globalen Gesundheitsmarkt haben wir begonnen, Erst- und Rückversicherung noch stärker zu vernetzen, und wollen damit erhebliche Wachstums- und Ertragspotenziale erschließen.'
Die Geschäftszahlen 2005 der Münchener-Rück-Gruppe:
Zu dem auf 2.743 (Vorjahr: 1.887) Mio. € nochmals gesteigerten hohen Gewinn trugen Rück- und Erstversicherung bei, letztere deutlich verbessert.
Rückversicherung mit sehr solidem Basisgeschäft in Schaden und Unfall *
In der Rückversicherung erzielte die Gruppe auch im Hurrikan-Rekordjahr noch 1,4 (1,7) Mrd. € Gewinn. Das sehr solide Basisgeschäft und das ausgezeichnete Kapitalanlageergebnis machten dies möglich. Das operative Ergebnis (vor Steuer- und Finanzierungsaufwendungen) war mit 2,4 (2,6) Mrd. € wieder hoch — trotz der Wirbelstürme (2,3 Mrd. € nach Retrozession) und der Reservestärkung bei der American Re (388 Mio. € vor Steuern nach Kompensation durch Spätschadenvorsorge von 906 Mio. €). Die beiden Ereignisse machten 15,4 bzw. 2,6 Prozentpunkte der Schaden-Kosten-Quote aus; daran gemessen zeigt die Gesamtquote von 110,5 (98,9) % die hohe Qualität des Portefeuilles in der Nichtlebensrückversicherung.
Die gebuchten Bruttobeiträge im Segment Rückversicherung blieben trotz strikt ertragsorientierter Zeichnungspolitik und einzelner Verträge, die planmäßig ausliefen, mit 22,3 Mrd. € praktisch stabil. Im Bereich Leben und Gesundheit stieg der Umsatz bei hoher Ertraghaltigkeit des Geschäfts auf 7,8 (7,5) Mrd. €. In der Schaden- und Unfallrückversicherung verringerte sich der Umsatz um 2,1 % auf 14,5 Mrd. €. Die Umsätze in dynamischen Wachstumsregionen erhöhten sich 2005 stark — etwa in der Volksrepublik China, in Taiwan und Hongkong auf 499 (200) Mio. €.
Erstversicherung trägt erheblich zum Konzerngewinn bei *
Das Segment übertraf mit einem Ergebnis von 1,2 (0,3) Mrd. € die ursprünglichen Erwartungen deutlich. Der operative Gewinn, also das Ergebnis vor Steuer- und Finanzierungsaufwendungen, konnte mit 1,5 Mrd. € auch dank des sehr guten Kapitalanlageergebnisses mehr als verdreifacht werden. Niedrige Schadenbelastungen und konsequente Kostensenkung ermöglichten erneut eine exzellente Schaden-Kosten-Quote von 93,1 (93,0) %, die klar unter der Zielgröße von 95 % liegt.
Die gebuchten Bruttobeiträge legten in der Erstversicherung noch um 0,3 % auf 17,6 Mrd. € zu, obwohl der Verkauf der Karlsruher im 4. Quartal an die Württembergische Leben das Beitragswachstum um 1,6 Prozentpunkte verringerte. Der Bereich Gesundheit weitete durch Beitragsanpassungen und gute Erfolge beim Vertrieb von Ergänzungsversicherungen sein Volumen um nicht weniger als 7,8 % auf 4,9 Mrd. € aus und machte den Rückgang im Bereich der Lebensversicherung auf 7,4 (7,8) Mrd. € wett. Die Schaden-/Unfall-Versicherung (inklusive Rechtsschutz) wuchs wie der Markt leicht und erreichte einen Umsatz von 5,3 (5,2) Mrd. €.
Kapitalanlageergebnis kompensiert die Belastungen aus Naturkatastrophen
Neben den soliden Ergebnissen aus dem Basisgeschäft der Erst- und Rückversicherung trug vor allem das stark verbesserte Kapitalanlageergebnis von 10,8 (8,0) Mrd. € zum Rekordgewinn der Gruppe bei. Die Erlöse aus dem Abbau der Anteile an Allianz und Commerzbank, dem Verkauf der Beteiligungen an MAN und Karlsruher sowie vor allem aus dem Tausch der HVB- in UniCredit-Aktien (Anteil inzwischen unter 5 %) gingen mit 2,1 Mrd. € in das Kapitalanlageergebnis ein; entsprechend ihrer strategischen Zielsetzung bewirkten die Transaktionen eine wesentlich verbesserte Diversifikation des Portefeuilles. Verarbeitet sind im Ergebnis ebenfalls Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen von 1.150 (1.050) Mio. €. Die Kapitalanlagerendite erhöhte sich auf 5,9 (4,5) %. Die unrealisierten Gewinne auf jederzeit veräußerbare Wertpapiere wuchsen auf 11,0 (8,4) Mrd. €. Die Aktienquote lag mit 13,4 % (nach Absicherung) auf Vorjahresniveau.
Das Eigenkapital stieg vor allem wegen des erhöhten Konzerngewinns um 19,4 % auf 24,7 Mrd. €. Der RoE — die Rendite bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital (mit Minderheitsanteilen) — betrug 12,3 %. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 3,10 € je Aktie vor, dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 55 %; damit würden insgesamt 707 (457) Mio. € an die Aktionäre ausgezahlt werden.(Weitere wesentliche Zahlen der Münchener-Rück-Gruppe für das Geschäftsjahr 2005 siehe Anlage.)
Erhebliche Wachstums- und Ertragspotenziale auf dem globalen Gesundheitsmarkt
'Wachstum ist kein Selbstzweck. Intelligentes Wachstum bedeutet die Suche nach Ertragspotenzialen auch außerhalb der eingefahrenen Gleise. Dafür bietet uns der globale Gesundheitsmarkt große Chancen', so von Bomhard. Seit 2000 ist der Markt der finanziellen Absicherung von Gesundheitsleistungen weltweit um knapp 40 % auf geschätzte 4.000 Mrd. US-$ gewachsen. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate betrug rund 6 %. Gefördert von der demographischen Entwicklung, dem medizinischen Fortschritt und einer besseren wirtschaftlichen Situation vieler Menschen in den Schwellenländern wird sich dieser Trend fortsetzen: Für das Jahr 2015 wird das Volumen auf weltweit knapp 7.000 Mrd. US-$ pro Jahr geschätzt.
Die Münchener-Rück-Gruppe ist mit ihrer Produktpalette und dem gebündelten Know-how aus Erst- und Rückversicherung so gut vorbereitet wie kein Anderer, um von der steigenden Nachfrage nach der Finanzierung von Gesundheitsleistungen zu profitieren. 'Wir setzen unsere Kompetenzen und Ressourcen gezielt auf den Märkten mit dem größten Ertrags- und Wachstumspotenzial ein. Wir wollen die beispiellosen Synergiemöglichkeiten unserer Gruppe strategisch nutzen und über Segment- und Ressortgrenzen hinweg die operativen Aktivitäten intensiver koordinieren. In den nächsten zehn Jahren wird sich die Münchener-Rück-Gruppe im Gesundheitsmarkt ein erhebliches ertraghaltiges Umsatzpotenzial zusätzlich erschließen', so von Bomhard. Das Betätigungsfeld reicht dabei von der klassischen Rückversicherung über die Erstversicherung der DKV bis hin zu Spezialunternehmen wie MedNet, ArztPartner almeda und Mercur Assistance, die vor allem Serviceleistungen auf dem Gesundheitsmarkt (sog. Managed-Care-Services) anbieten. Mit dieser Ausrichtung kann die Münchener-Rück-Gruppe ihre Geschäftspartner in allen Funktionen der Wertschöpfungskette künftig noch umfassender im Gesundheitsmarkt unterstützen.
Die Münchener Rück agiert auf mehreren außereuropäischen Wachstumsmärkten: In China, wo sie seit 50 Jahren vertreten ist und als erster Rückversicherer eine Lizenz erhalten hat, ist die Gruppe über die DKV am ersten privaten Krankenversicherer PICC Health beteiligt. Mit einem Projekt in der Golfregion nutzt die Gruppe den Raum für Innovation und damit die Chance auf einen Wettbewerbsvorsprung. In Abu Dhabi übernimmt die Münchener Rück den Aufbau und Betrieb der ersten spezialisierten Krankenversicherung mit Grund- und Zusatzversicherung für ausländische Arbeitnehmer.
Ambitioniertes Renditeziel für das Geschäftsjahr 2006
Die Münchener Rück verfolgt weiter die Linie 'Ertrag vor Wachstum': In der jüngsten Erneuerung vieler Nichtleben-Rückversicherungsverträge blieb sie bei ihrer konsequenten Zeichnungspolitik Risikoadäquater Preise und Bedingungen; sie wird diese Politik auch in den kommenden Erneuerungen 2006 (in Japan und Südkorea bzw. in Teilen des US-Markts, Australiens und Lateinamerikas) beibehalten.
Die Gruppe erwartet 2006 gebuchte Bruttobeiträge von 37 bis 38 Mrd. €, dabei rechnet sie in der Rückversicherung mit Bruttobeiträgen* auf Vorjahreshöhe (zwischen 22 und 23 Mrd. €). In der Erstversicherung sollen die Bruttobeiträge* zwischen 16,5 und 17,0 Mrd. € liegen und damit — bereinigt um den Verkauf der Karlsruher — stabil bleiben. Im Nichtlebensgeschäft der Rückversicherung soll bei normalem Schadenverlauf, d. h. bei einem Anteil der Naturkatastrophenschäden an der Schaden-Kosten-Quote von bis zu 5 %, die Zielmarke einer Schaden-Kosten-Quote von 97 % unterboten werden. Die Erstversicherer wollen weiterhin eine Schaden-Kosten-Quote unter 95 % erreichen. Bei einer Kapitalanlagerendite von 4,5 % könnte so erneut ein Gewinn in der Größenordnung des hervorragenden Vorjahresgewinns erzielt werden, in einer Spanne zwischen 2,6 und 2,8 Mrd. €.
Insgesamt strebt die Münchener-Rück-Gruppe in diesem Jahr damit eine Risiko-adjustierte Eigenkapital-Rendite (Return on Risk adjusted Capital = RoRaC) von 15 % an. Basis dieser Kennziffer ist das mithilfe des internen Risikomodells ermittelte Risikokapital mit derzeit 17,0 Mrd. €. Es spiegelt alle Risiken der Versicherungstechnik und der Kapitalanlage wider. Als wesentliche Größe geht das Risikokapital damit nicht nur in die interne Steuerung der Gruppe ein, sondern von diesem Geschäftsjahr an erstmals auch in die externe Zielkommunikation. Mit dem RoRaC wird, anders als mit der bisherigen Kennziffer (Eigenkapitalrendite/Return on Equity = RoE), die Risikohaltigkeit des Portefeuilles berücksichtigt und damit die ökonomische Rendite und Wertschaffung wesentlich besser abgebildet. Von Bomhard: 'Für eine diversifizierte Versicherungsgruppe wie die Münchener Rück ist ein am Risiko orientiertes Unternehmensziel notwendig. An Risiko-Rendite-Erwägungen richten wir auch unser Kapitalmanagement aus. Unsere starke Kapitalausstattung schafft Wachstumschancen. Sie ist auch das solide Fundament unserer Finanzkraft, auf die sich unsere Kunden verlassen können. Einer überzogenen Kapitalisierung würden wir durch aktives Kapitalmanagement begegnen. Die kräftige Dividendensteigerung ist ein schlagender Beweis für unsere Aktionärsorientierung. Auch andere Maßnahmen wie Aktienrückkäufe schließen wir je nach Rahmenbedingungen nicht aus. Dieses Vorgehen stärkt nicht zuletzt auch unsere hohe Underwriting-Disziplin.'
(Mehr Information zur neuen Kennzahl finden Sie im Geschäftsbericht Seite 48ff.)
* Angaben in den Segmenten Rück- und Erstversicherung vor Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.
DisclaimerDiese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Münchener Rück beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Quelle: Pressrelations.de