Kritik an zivil-militärischer Zusammenarbeit / medico international zieht Jahresbilanz
Geschrieben am 30-06-2010 |
Frankfurt/Main (ots) - Auf ihrer Jahrespressekonferenz am
30.6.2010 kritisierte die Frankfurter Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international die Strategie der
"Vernetzten Sicherheit". Das Konzept der Bundesregierung sieht die
systematische Verzahnung der Arbeit von entwicklungspolitischen
Hilfsorganisationen mit militärischem Handeln vor. "Die Entsendung
von Truppen dient nicht mehr dazu, ein sicheres Umfeld für den
Wiederaufbau zu schaffen, vielmehr sind es die zivilen Maßnahmen, die
nun zur Absicherung des militärischen Handelns beitragen", sagte
Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international.
Angesichts der Armut, die in Afghanistan herrsche, gebe es zur
Hilfe von außen oftmals keine Alternative. Dass sie dennoch
vielerorts nicht mehr geleistet werden könne, sei nicht zuletzt die
Folge ihrer Instrumentalisierung für militärische Zwecke. Thomas
Gebauer erläuterte: "Die Vermischung von ziviler Hilfe und
militärischen Einsätzen macht unsere Projektpartner verstärkt zur
Zielscheibe. Helfer und ausländische Soldaten verschmelzen in der
Wahrnehmung der Bevölkerung. Die Folge sind tödliche Angriffe mit
Opfern vor allem unter den lokalen Mitarbeitern der Hilfswerke."
medico international präsentierte in Frankfurt auch den neu
erschienenen Jahresbericht. Das Spendenaufkommen stieg im vergangenen
Jahr um neun Prozent auf 2,9 Millionen Euro. Leicht gestiegen sind
2009 auch die öffentlichen Zuschüsse, die 4,5 Millionen Euro
betrugen. Der Gesamtetat, der medico international im
Berichtszeitraum zur Verfügung stand, betrug fast 10 Millionen Euro.
Befürchtungen, die Finanz- und Wirtschaftskrise könne sich negativ
auf die Spendenentwicklung von Hilfswerken auswirken, haben sich im
Falle von medico nicht bewahrheitet. "Der Grund dafür liegt zum einen
in einer langjährig verbundenen und politisch bewussten
Spenderschaft, zum anderen daran, dass medico kaum Unterstützung von
Unternehmen erhält", sagte Thomas Gebauer.
Die Aufwendungen für Werbung und Verwaltung lagen bei 9,4% der
Gesamtausgaben und sind damit laut den Kriterien des
DZI-Spendensiegels als "niedrig" einzustufen.
Originaltext: medico international
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