Werbung in Spielen nimmt zu
Geschrieben am 06-07-2010 |
Hamburg (ots) - Spiele werden für Reklame speziell programmiert /
Weg zum Persönlichkeitsprofil nicht weit: Werbe-Industrie sammelt
Spieler-Daten
Vor dem Fernseher, beim Radiohören im Auto oder beim Zeitung lesen
- der täglichen Werbeflut entkommt niemand. Jetzt drängt die
Werbebranche mit Macht auch in die Welt der Videospiele, programmiert
Spiele um und pflastert Action-Hits mit Reklame-Plakaten zu. Nicht
jeder Spieler ist davon begeistert, zumal die Werber persönliche
Daten sammeln. Das berichtet die Zeitschrift COMPUTERBILD SPIELE in
ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 8/2010, ab Mittwoch im Handel
erhältlich).
Werbung in Videospielen ist kein neues Phänomen, vor allem in
Sportspielen wuchern schon seit Jahren Reklametafeln entlang
virtueller Rennpisten und Spielfelder - wie im richtigen Leben.
Solche Bandenwerbung macht das Spielerlebnis durchaus realistischer.
Doch die zunehmende Produktwerbung in aktuellen Actiontiteln wie
"Battlefield 2142" und "Splinter Cell: Conviction" stößt auf
Ablehnung: In einer aktuellen COMPUTERBILD SPIELE Online-Umfrage
zeigten sich 58 Prozent der Teilnehmer davon genervt.
Doch für die Spielehersteller lohnt sich die Werbung im Spiel,
denn mit der Reklame erzielen sie zusätzliche Einnahmen. Für die
Werbe-Industrie wiederum sind Videospiele ein attraktives Medium: Ist
das Spielgerät beim Spielen mit dem Internet verbunden, wissen die
Werber dank raffinierter Messverfahren ziemlich genau, wer welche
virtuellen Plakate wie oft gesehen hat. Dazu speichert beispielsweise
das Microsoft-Tochterunternehmen Massive die gemessene
Wahrnehmungshäufigkeit zusammen mit der weltweit eindeutigen
Mac-Adresse des Geräts und der Xbox-Live-ID des Nutzers. Mithilfe
neuer Technologien lässt sich sogar feststellen, ob der Spieler nach
dem Betrachten einer Reklame die Webseite des Werbekunden besucht
hat. Zwar versichert Massive, dass das Unternehmen keine Rückschlüsse
auf Personen zieht. Andererseits weiß die Firma, mit welcher Konsole
welche Werbung gesehen wurde. Der Weg zum Persönlichkeitsprofil ist
nicht weit, zumal die Spiele-Industrie auch registriert, was und wie
oft jemand spielt. Wer also die Datensammlung per Werbung verhindern
will, dem rät COMPUTERBILD SPIELE: Stecker ziehen und offline
spielen.
COMPUTERBILD SPIELE im Internet: www.cbspiele.de
Originaltext: COMPUTER BILD-Gruppe/COMPUTERBILD.de
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René Jochum
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