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Zweifelhafte Geschäftsgebaren im Zeichen von Freiheit und Abenteuer / Europas größte Outdoor-Messe: Branche in der Kritik

Geschrieben am 12-07-2010

Berlin/Münster (ots) - Die Hersteller von
Outdoor-Funktionskleidung können sich freuen: Kaum eine andere
Branche hat in den vergangenen Jahren trotz Wirtschaftskrise derart
starke Zuwachsraten erzielt. Markenunternehmen wie The North Face,
Schöffel oder Tatonka stehen für das Erleben der Natur, für die
Sehnsucht nach fremden Ländern, für Freiheit und Abenteuer. Das Image
der Outdoor-Unternehmen ist entsprechend positiv besetzt. Zu Unrecht,
wie jetzt die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign /
CCC) feststellt.

Die Kampagne hat in den vergangenen Monaten Selbstbild und
tatsächliches Geschäftsgebaren von 15 international tätigen
Unternehmen der Outdoor-Bekleidungsbranche eingehend untersucht. Mit
ernüchternden Resultaten. So trifft etwa der in Deutschland ansässige
Hersteller Schöffel, wie auch andere VertreterInnen der Branche,
keinerlei Vorkehrungen für eine Mitbestimmung von ArbeiterInnen in
Produktionsländern, in denen Gewerkschaftsfreiheit nicht existiert.
Wieder andere Unternehmen verzichten gänzlich darauf, sich für die
Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten bei der Herstellung ihrer
Produkte zu engagieren. Löhne, die für ein Leben in Würde nicht
ausreichen, verzeichnet die Kampagne für Saubere Kleidung ebenso wie
im Fall des schwedischen Herstellers Fjällräven fehlende Obergrenzen
für Überstunden, wodurch exzessiver Mehrarbeit in den
Fertigungsstätten Tür und Tor geöffnet ist.

"Image und Realität der Outdoor-Branche klaffen zum Teil
schmerzhaft auseinander", bringt Kirsten Clodius die Ergebnisse der
Untersuchung auf den Punkt. "Statt nachhaltiger sozialer Entwicklung
wird allzu oft nachhaltige Ausbeutung praktiziert." Für die
Referentin der Christlichen Initiative Romero (CIR), einer der
TrägerInnen der Kampagne für Saubere Kleidung, ist es deshalb
erfreulich, dass der deutsche Outdoor-Riese Jack Wolfskin sich
künftig stärker um würdige Arbeitsbedingungen in seiner Lieferkette
bemühen möchte: Jack Wolfskin hat Anfang Juli seinen Beitritt zur
Fair Wear Foundation erklärt, einer Multi-Stakeholder-Initiative, die
sich für eine effektive Verbesserung von Arbeitsbedingungen einsetzt.
"Dass sich ein Unternehmen wie Jack Wolfskin einem der am weitesten
reichenden Verhaltenskodizes auf dem Markt verpflichtet, wird
Signalcharakter für die Branche haben", ist sich Clodius sicher.

Allein, bei solchen Schritten einzelner, wenngleich wichtiger
Unternehmen soll es nach dem Willen von Berndt Hinzmann nicht
bleiben: "Die gesamte Branche steht in der Pflicht. Alle Hersteller
von Outdoor-Bekleidung sind aufgefordert, ihrer sozialen
Verantwortung endlich in ausreichender Weise gerecht zu werden,
Fairness zu entdecken und die entsprechende Herausforderungen
anzugehen", erklärt der Sprecher des INKOTA-netzwerk e.V., ebenfalls
Kampagne für Saubere Kleidung. "Grundlegende Arbeitsstandards im
weltweiten Zulieferernetz müssen endlich umfassend umgesetzt und
durch unabhängige externe Institutionen wirksam kontrolliert werden."
Nur auf diese Weise, so Hinzmann und Clodius, könne sichergestellt
werden, dass zwischen Image und Realität der Outdoor-Branche nicht
länger mehr eine Lücke klaffe, die einen Skandal darstelle.

Die Kampagne für Saubere Kleidung hatte im vergangenen Jahr
erstmalig Selbstbild und Realität der Outdoor-Bekleidungshersteller
in einer eigenen Untersuchung überprüft. Erfreulich für die Kampagne:
In diesem Jahr präsentierten sich die Unternehmen der Branche
transparenter als bei der Befragung 2009. Die aktuelle Studie wird
vor dem Hintergrund der vom 15. bis zum 18. Juli in Friedrichshafen
stattfindenden "OutDoor" veröffentlicht, der größten Outdoor-Messe
Europas.

Originaltext: Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77911
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77911.rss2

Pressekontakt:
André Hagel, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Christliche
Initiative Romero (CIR)
Breul 23, D - 48143 Münster, Fon ++49 - (0)2 51 - 8 95 03,
Fax ++49 - (0)2 51 - 8 25 41
E-Mail hagel@ci-romero.de, Internet www.ci-romero.de

Berndt Hinzmann, Bildung und Öffentlichkeit, INKOTA-netzwerk e.V.
Chrysanthemenstraße 1-3, 10407 Berlin
Mobil: 0160 94 69 87 70, Telefon: ++49 - (0)30 - 42 08 202-0,
Fax: ++49 - (0)30 - 42 08 202-10,
E-Mail hinzmann@inkota.de, Internet www.inkota.de ,
www.saubere-kleidung.de


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