Aussichten: heiter bis wolkig / Luftfahrtindustrie trotzt der Krise erfolgreich, steht aber vor neuen Herausforderungen
Geschrieben am 12-07-2010 |
Stuttgart/München (ots) - Für den "2009 Global Aerospace & Defense
Industry Performance Wrap-up"-Report hat Deloitte die
Geschäftsergebnisse von 91 globalen Unternehmen der
Luftfahrtindustrie (Aerospace & Defense Industry) mit einem Umsatz
von mehr als 400 Millionen Euro analysiert.
"Die meisten der untersuchten Unternehmen haben den
krisenbedingten finanziellen Herausforderungen getrotzt und sich
besser behauptet als Unternehmen anderer Branchen", sagt Michael
Hessenbruch, Partner A&D bei Deloitte. "Diese Widerstandfähigkeit
basiert neben den gesunden Bilanzen und langfristig ausgerichteten
Strukturen der Unternehmen besonders auf der weiterhin hohen
langfristigen Nachfrage in den nicht-westlichen Weltregionen nach
Sicherheits- und Verteidigungstechnik, aber auch nach
Verkehrsflugzeugen."
So blieben die Umsätze in etwa auf Vorkrisenniveau, während die
Margen und Gewinne aus dem operativen Geschäft um etwa 15 bis 16
Prozent sanken. Dabei erwiesen sich die US-amerikanischen Unternehmen
insgesamt profitabler als die europäischen Konkurrenten. Bei näherer
Betrachtung der einzelnen Unternehmen zeigt sich jedoch ein
differenzierteres Bild: Sonderabschreibungen und
Verlustrückstellungen in Großprogrammen bei Boeing, EADS und BAE
Systems machen einen Großteil dieses Gewinnrückgangs der Branche aus.
"Die Branche steht trotz schwieriger Zeiten vergleichsweise gut da
und ist bereit für den Aufschwung. Dieser wird sich jedoch regional
unterschiedlich schnell vollziehen. Ebenso werden die verschiedenen
Unterbranchen der Luftfahrtindustrie ungleich stark profitieren. In
Europa sind die längerfristigen Perspektiven allerdings nicht
ungetrübt: So ist in nächster Zeit länderübergreifend mit einer
Kürzung von Wehretats zu rechnen - hinzu kommen
Wechselkursschwankungen und ein weiterhin erschwerter Kreditzugang.
Für die Unternehmen bedeutet das in den nächsten Jahren erhebliche
Herausforderungen - zusätzlich zu den Performance-Problemen in
Großprojekten", erklärt Hessenbruch.
Die 20 weltweit größten Unternehmen der Luftfahrtindustrie
1. Boeing 11. Thales
2. EADS 12. Rolls Royce
3. Lockheed Martin 13. L3 Communication
4. BAE Systems 14. Safran
5. Northrop Grumman 15. Honeywell Aerospace
6. General Dynamics 16. Textron
7. Finmeccanica 17. SAIC
8. Raytheon 18. Bombardier Aerospace
9. United Technologies 19. Goodrich
10. GE Aviation 20. ITT Defense
Boeing wieder Spitzenreiter
Während Boeing sich im letzten Jahr von den Streikfolgen aus 2008
erholte, musste der europäische EADS-Konzern 2009 einen operativen
Verlust von 530 Mio. US-Dollar verkraften. Dementsprechend gab es an
der Spitze des Rankings der bedeutendsten A&D-Unternehmen einen
Wechsel: Boeing löste Vorjahres-Spitzenreiter EADS ab und ist nun
wieder die Nummer eins.
US-Unternehmen profitabler
Die US-amerikanischen Anbieter verzeichneten im Jahr 2009 ein
Umsatzwachstum von 3,4 Prozent, während die Umsätze der Europäer um
2,1 Prozent zurückgingen. Die operativen Margen der US-Amerikaner
lagen bei 9,3 Prozent, die der Europäer bei 4,6 Prozent. Die Gründe
für die niedrigere Profitabilität der Europäer liegen unter anderem
in der noch unzureichend schnellen und konsequenten
Rationalisierung/Anpassung der Produktionsanlagen, aber auch in
arbeitnehmerfreundlicheren gesetzlichen Rahmenbedingungen als in den
USA.
Bestellungen rückläufig
Insgesamt gingen in der gesamten Branche die Auftragseingänge
deutlich stärker zurück als die Umsätze. Dies führte dazu, dass die
Book-to-Bill Ratio bei den in der Studie Befragten von 1,40 im Jahr
2008 auf 0,89 im Jahr 2009 fiel - ein Rückgang um knapp 37 Prozent.
Ausschlaggebend für diesen Rückgang sind sowohl ausbleibende
Neubestellungen als auch die Stornierung bereits bestehender
Aufträge. Aller Voraussicht nach wird die Dynamik in diesem Bereich
in nächster Zeit in einigen Bereichen wie der Geschäftsfliegerei auf
niedrigem Niveau verbleiben, während andere (wie etwa
Zivilluftfahrzeuge) sich schnell erholen werden.
Anbieter unter Druck
Abseits der allgemeinen konjunkturellen Lage ist für die
Entwicklung der A&D-Branche eine Reihe individueller,
unternehmensspezifischer Faktoren ausschlaggebend. Dazu gehören die
angespannte Lage bei den EADS Großprojekten, höhere F&E-Kosten bei
Boeing, die gegen BAE-Systems verhängten Sanktionen sowie ein
Gewinneinbruch bei Textron. Erstaunlicherweise blieb der
Beschäftigungsstand in der gesamten Industrie weltweit
vergleichsweise stabil.
"Für die A&D-Branche ist das Jahrzehnt der nahezu ungebremsten
Prosperität definitiv vorbei. Umso wichtiger ist es für die
Marktteilnehmer, jetzt die maßgeblichen Treiber für künftiges
Wachstum zu identifizieren und konsequent zu nutzen. Diese werden vor
allem innovative Technologien in Bereichen wie Cybersicherheit,
Überwachung, unbemannten Flugzeugen und Homeland Security sein, was
auch zu einer Veränderung in der Supplier-Struktur der Industrie
führen wird", so das Fazit von Michael Hessenbruch.
Den kompletten Report finden Sie unter
http://www.presseportal.de/go2/Aerospace_Defense zum Download.
Ende
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 140 Ländern
verbindet Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für rund 169.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von
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Originaltext: Deloitte
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Pressekontakt:
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Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de
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