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Neue OZ: Kommentar zu Kulturzentrum Tacheles

Geschrieben am 15-07-2010

Osnabrück (ots) - Voller Einsatz für das Establishment

Berlin kämpft um das "Tacheles". Kein Wunder. Denn gerade die
Hauptstadt weiß, was sie an dieser Kulturfabrik mit ihrem
kunterbunten Image hat. Gründermythos der Wendezeit, Inbegriff eines
kreativen Klimas, Imageträger für eine Metropole als Ort des
Experiments - all dies verkörpert das "Tacheles" mit rauem Charme,
der an der Spree wie nirgends sonst zu Hause ist.

Der Einsatz von Politikern für das Kulturzentrum zeigt auch, wie
sich der Stellenwert vormals alternativer Kultureinrichtungen
verändert hat. Soziokultur gehört zum Establishment. Die Provokation,
die einst von ihr ausging, ist als Imagefaktor längst fest verbucht.
Alternative Initiativen, früher heftig befehdet, sind heute als
Standortfaktor willkommen. Erst Unruheherd, heute Eckpfeiler lokaler
Ökonomie und Identität - der Wandel ist komplett.

Die Allianz von Investoren und Alternativkultur, die sich für das
"Tacheles" als Rettungsweg abzuzeichnen beginnt, stellt deshalb mehr
dar als eine Kuriosität. Die Kombination von Geld und Kreativität ist
vielmehr als Erfolgsformel zu werten - gerade auch in der Ökonomie.
Von Kulturwirtschaft ist allerorten die Rede. In Berlin hätte dieses
Konzept nun seinen bislang härtesten Praxistest zu bestehen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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