Lausitzer Rundschau: Wo Fehlanreize blühen Diskussion über Praxisgebühr
Geschrieben am 16-07-2010 |
Cottbus (ots) - Die Einführung der Praxisgebühr war der größte
gesundheitspolitische Aufreger in der rot-grünen Regierungsära. Das
ist nun schon sechs Jahre her, und die Patienten zahlen den
quartalsmäßigen Eintritt beim Arzt inzwischen ohne spürbares Murren.
So ist auch fast in Vergessenheit geraten, welchen Sinn die
Praxisgebühr neben der kurzfristigen Geldbeschaffung erfüllen sollte.
Experten erhofften sich einen Rückgang der Arztbesuche. Doch das war
ein Trugschluss. Mit durchschnittlich 18Arztbesuchen pro Jahr
stehen die Deutschen weiter international an der Spitze. Dabei sind
die Engländer oder Skandinavier auch nicht kränker, obwohl sie sich
viel seltener beim Doktor blicken lassen. So gesehen spricht einiges
dafür, die Praxisgebühr zu erhöhen oder bei jedem Arztbesuch zu
erheben, wie es der Mittelstandsflügel der Union fordert. Doch damit
würde es sich die Politik ziemlich einfach machen. Das
Gesundheitssystem besteht nicht nur aus den Versicherten, die durch
die geplanten Beitragsanhebungen schon genug bluten müssen. Andere
Akteure leben prächtig von der deutschen Mentalität, sich Gesundheit
etwas kosten zu lassen. Das fängt mit den Krankenkassen an, die an
möglichst vielen ärztlichen Diagnosen interessiert sein müssen, weil
sie nur so vom krankheitsbezogenen Finanzausgleich des
Gesundheitsfonds profitieren. Und das hört bei den Ärzten nicht auf,
deren Vergütung ebenfalls mit der Menge der dokumentierten
Krankheiten steigt. So lange solche Fehlanreize im System gedeihen
können, sollte die Praxisgebühr tabu bleiben.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
279756
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Mehr Volk - aber richtig! Zu den Volksentscheiden in Bayern und Hamburg Cottbus (ots) - Sie haben Konjunktur, die Urnengänge, bei denen
Bürger direkt die zukünftige Politik in Sachfragen bestimmen. Jüngst
haben die Bayern auf diesem Weg den Nichtraucherschutz erheblich
ausgeweitet und an diesem Wochenende wird in Hamburg über die
künftige Schulpolitik der Hansestadt entschieden. Längst ist dieses
Aufleben von Elementen direkter Demokratie mehr als nur eine Antwort
auf die zunehmende Distanz, die das Wahlvolk zu den Parteien und
ihren Vertretern entwickelt. Die Menschen zeigen allerorts, dass sie
Abschied mehr...
- Rheinische Post: CSU will wegen Rot-Grün in NRW Finanzausgleich kippen Düsseldorf (ots) - Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag,
Hans-Peter Friedrich, hat angesichts der geplanten Rekordverschuldung
der rot-grünen Landesregierung in NRW den Länderfinanzausgleich
infrage gestellt. "Wenn ein Land mit 17 Millionen Einwohnern durch
ideologische Verbohrtheit vom Geberland zum Nehmerland gebracht wird,
ist das Ausgleichssystem gescheitert. Dafür zu zahlen, kann von
niemandem mehr verlangt werden", sagte Friedrich der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Wo es hinführt
wenn mehr...
- Rheinische Post: Koalitionspolitiker fordern Bargeld-Entschädigung für Hitze-Opfer der Bahn Düsseldorf (ots) - Nach dem Fahrgastverband ProBahn fordern auch
Koalitionspolitiker eine höhere Entschädigung für Hitze-Opfer der
Bahn. Bisher hatte die Bahn Passagieren, die kollabiert waren,
Reisegutscheine im Wert von 150 Prozent des Ticketpreises gewährt.
ProBahn verlangte statt dessen Bargeld-Entschädigungen. "Wir sollten
in den nächsten Tagen gemeinsam mit dem Management überlegen, wie wir
hier zu einem angemessenen Ausgleich kommen", sagte FDP-Politiker
Patrick Döring der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). mehr...
- Rheinische Post: Brüderle: Luftverkehrssteuer wird für Fiskus zum Verlustgeschäft / bis zu 6 Millionen Passagiere weniger Düsseldorf (ots) - Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP)
geht auf Distanz zu dem von Finanzminister Schäuble vorgelegten
Gesetzentwurf für eine Luftverkehrssteuer. In einem internen
Positionspapier, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Samstagausgabe) vorliegt, warnt das Ministerium vor
"Einnahmeminderungen und Wertschöpfungseinbußen, die sich bis zur
Höhe des Doppelten der mit der Luftverkehrssteuer erwarteten
fiskalischen Einnahmen" bewegen. Die Abgabe soll dem Bundeshaushalt
jährlich eine Milliarde mehr...
- Lausitzer Rundschau: Kläglicher Abgang Zum Rücktritt der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen Cottbus (ots) - Bischöfe sind nicht mehr unangreifbar. Selbst ein
über zehn Jahre alter Fehler kann einem leitenden Geistlichen das
Amt kosten. Das ist die Lehre aus dem dritten Rücktritt eines
Bischofs binnen eines Jahres. Und einerseits ist das auch durchaus
positiv: Denn die Rücktritte, zumindest der Bischöfinnen, zeigen,
dass die Kirche ihre Lektion gelernt hat. Menschen die in der
Öffentlichkeit mit moralisierenden Äußerungen auf sich aufmerksam
machen, sind für ihr eigenes Handeln rechenschaftspflichtig. Und zwar
stärker mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|