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Neue OZ: Kommentar zu Italien / Kunst

Geschrieben am 23-07-2010

Osnabrück (ots) - Die Zweifel überwiegen

Es wäre einfach zu schön gewesen: ein unbekanntes Bild von
Caravaggio - passgenau zum großen Malerjubiläum entdeckt! Nun
geschieht mit der vermeintlichen Sensation jedoch, was zu erwarten
war. Sie zerplatzt wie eine Seifenblase.

Dabei stimmten die Voraussetzungen. Mit dem 400. Todestag des
Genies mit dem wüsten Leben war die Aufmerksamkeit der Medien und der
Öffentlichkeit einer Nachricht von unvorhergesehenem Finderglück
sicher. Obendrein steht es mit Caravaggios Werk wie mit dem vieler
weiterer Altmeister der Kunst: Sein wahrer Umfang ist nicht mit
letzter Sicherheit zu bestimmen. Sollte da nicht noch ein bislang
unbekanntes Gemälde aufzufinden sein - erst recht von der Hand eines
Malers, der oft genug fluchtartig den Wohnort wechseln musste? Viele
Fragen, noch mehr Zweifel. Vorsicht ist geboten bei vermeintlichen
Neuentdeckungen, die aus mäßigen Werken über Nacht Meisterstücke mit
Millionenwert machen. Eigenartig wirkt auch das Bild selbst. Ist
diese Darstellung des gerösteten Heiligen nicht selbst für den
italienischen Spezialisten für dramatische Effekte einfach zu
plakativ? Bleiben wir also besser bei den Bildern Caravaggios, die
wir kennen. Die sind allemal aufregend genug.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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