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Biogasanlagen nicht schuld an höheren Pachtpreisen / Biogasrat mahnt zur Besonnenheit: Vorwürfe der Kartoffelindustrie laufen ins Leere

Geschrieben am 28-07-2010

Berlin (ots) - Die Biogasbranche wehrt sich vehement gegen
Vorwürfe, Biogasanlagen seien schuld an höheren Kartoffelpreisen. In
der vergangenen Woche hatte der Bundesverband der obst-, gemüse- und
kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) mit dem Verweis auf
steigende Pachtpreise eine entsprechende Meldung verbreitet.
Schlagzeilen wie "Biogasanlagen machen Pommes teurer" waren die
Folge. "Der Vorwurf ist unhaltbar und gefährdet die Arbeitsplätze
einer Branche, die entscheidend zur klimafreundlichen und
nachhaltigen Energieversorgung sowie zur Wertschöpfung im ländlichen
Raum beiträgt", erklärt Reinhard Schultz, Geschäftsführer des
Biogasrates. "Wir fordern die Kartoffelindustrie zum konstruktiven
Dialog auf. Eine Verunglimpfung der Biogasbranche und eine
Verunsicherung der Verbraucher wegen eines Preisanstiegs von einem
Cent pro Kilogramm Kartoffeln ist nicht förderlich."

Bislang gebe es keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der
Errichtung von Biogasanlagen und dem Anstieg des Pachtpreisniveaus,
so Schultz mit Bezug auf eine Umfrage des schleswig-holsteinischen
Landwirtschaftsministeriums vom Sommer 2009. Selbst in Regionen mit
einer hohen Konzentration an Biogasanlagen hatten betroffene
Landwirte in der Befragung in erster Linie die zunehmende Zahl großer
Betriebe, hohe Viehbesatzdichten sowie den vergangenen "Boom" in der
Landwirtschaft als Ursachen für den Anstieg der Pachtpreise genannt.
In vielen Regionen mit hohen Pachtpreisen war zudem bereits ohne
Biogas ein hohes Preisniveau gegeben, wie vergangene Erhebungen
belegen.

"Das vergangene Preishoch auf den Agrarrohstoffmärkten hat ganz
klar dazu beigetragen, dass viele landwirtschaftliche Betriebe durch
höhere Erlöse in der Lage waren, höhere Pachten zu zahlen. Dies hat
einen Preisauftrieb bei Ackerflächen verursacht", so
Biogasrat-Geschäftsführer Schultz. "Der Biogasbranche dafür die
Schuld in die Schuhe zu schieben, ist schlicht unredlich, zumal
Biogasanlagenbetreiber in der Summe nur drei Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Anbau von Biogaspflanzen
zur Biogaserzeugung nutzen." Die Kartoffelindustrie versuche
offensichtlich, mit der Diffamierung von Biogas von ihrer eigenen
Verantwortung für die finanzielle Situation vieler Landwirte
abzulenken. Während der aktuelle Verkaufspreis der verarbeitenden
Industrie bei rund 1,20 Euro für ein Kilogramm Pommes liege, erhalte
der Bauer für die Lieferung der benötigten Kartoffeln derzeit gerade
einmal 20 Cent pro Kilogramm. "Die Kartoffelindustrie fährt
Millionengewinne ein und hält die Landwirte knapp. Das ist das
eigentliche Problem. Bei höheren Abnahmepreisen könnten die
Kartoffelbauern dagegen auch gestiegene Pachtpreise verkraften."

Allgemein erscheine der wirtschaftliche Vorteil von Biogasanlagen
durch die momentan schwachen Agrarpreise erscheine derzeit hoch.
"Doch auch die Betreiber von Biogasanlagen können bei
Substratpreiserhöhungen und Pachtpreissteigerungen nur begrenzt
mithalten", so Schultz. Eine Beibehaltung der im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerten Förderung für
nachwachsende Rohstoffe (NawaRo-Bonus) zur umweltfreundlichen
Energieproduktion in Biogasanlagen sei daher dringend notwendig. "Es
darf nicht vergessen werden, welchen erheblichen Anteil zum
Klimaschutz nachhaltige Energie aus Biogas leistet. Im vergangenen
Jahr konnten wir in Deutschland durch Biogasanlagen rund 3,5
Millionen Haushalte versorgen und 13,5 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Emissionen vermeiden."

Über den Biogasrat e.V.:

Der Biogasrat e.V. ist der Verband der führenden Unternehmen der
Biogaswirtschaft. Seine Mitglieder repräsentieren die gesamte
Wertschöpfungskette der Biogasbranche. Dem Biogasrat e.V. gehören
landwirtschaftliche Erzeuger und Anlagenbauer, Zulieferer,
Finanzierer und Projektentwickler, Unternehmen der Ver- und
Entsorgungswirtschaft sowie Handelsunternehmen an.

Der Biogasrat versteht sich als Verband, der den Markt im
Interesse seiner Mitglieder entwickelt, die Rolle von Bioenergien im
Energiemix der Zukunft gegenüber Politik und Gesellschaft vermittelt
und bessere rechtliche, ökonomische und politische Rahmenbedingungen
für die Biogaswirtschaft schafft. Der Biogasrat fördert insbesondere
die Belange und Interessen der landwirtschaftlichen, industriellen
und effizienten Biogasproduktion und -nutzung.

Der Verband fühlt sich den internationalen und nationalen
Klimaschutzzielen ebenso verpflichtet, wie der Weiterentwicklung der
deutschen Energiewirtschaft. Ziel des Biogasrat e.V. ist es, die
Technologieführerschaft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Biogaswirtschaft unter Berücksichtigung der Klimaschutzziele und im
Sinne der Nachhaltigkeit zu sichern. Der Biogasrat e.V. steht Politik
und Wirtschaft jederzeit als verlässlicher und fairer Partner für
eine Energiepolitik mit Zukunft zur Seite.

Originaltext: Biogasrat e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78079
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_78079.rss2

Pressekontakt:
Reinhard Schultz
Tel.: 030 - 20143133
anke.knoll@biogasrat.de


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