Neue Westfälische (Bielefeld): Vollbeschäftigung ist absehbar Nicht um jeden Preis PETER STUCKHARD
Geschrieben am 28-07-2010 |
Bielefeld (ots) - Klar lässt sich Vollbeschäftigung leicht
herstellen. Man muss nur, werden die neoliberalen Theoretiker nicht
müde zu erklären, die Löhne so weit spreizen, bis sich das
Arbeitsmarkt-Gleichgewicht einstellt. Das Ergebnis zeigt ein
berühmtes Straßenfoto aus den Zwanzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts. Es zeigt einen gutgekleideten Herrn, der sich ein
Schild um den Hals gehängt hat mit dem Text: "Suche Arbeit jeder
Art!" Die schöne neoliberale Theoriewelt ist aber nicht die Welt des
Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Bestimmte Vertreter der
Wirtschaft scheinen immer wieder zu vergessen, dass Deutschland ein
sozialer Rechtsstaat ist, dass unser Modell die soziale
Marktwirtschaft ist. So werden dann zum Beispiel fröhlich
Mindestlöhne mit dem Argument abgelehnt, sie verhinderten
Vollbeschäftigung, wenn sie über dem Gleichgewichtslohn liegen, und
seien unnötig, wenn sie darunter liegen. Dass Arbeitnehmer im
Niedrigstlohnsektor von solchen Gleichgewichtslöhnen schlichtweg
nicht leben, geschweige denn etwas für ihr Alter zurücklegen können,
ist dann natürlich egal. Gegen die aufstockende Sozialhilfe, die in
der realen Arbeitswelt einen Niedriglohnsektor überhaupt erst
ermöglicht, hat man natürlich keine Einwände. Da darf der Staat dann
gerne etwas reparieren. Vor diesem Hintergrund sind die Nachrichten
über ein mögliches Jobwunder doppelt erfreulich: Übersteigt die
Arbeitskraftnachfrage das Angebot, hat sich die
Mindestlohnproblematik erledigt. Was bleibt, ist ein Problem, das
nicht leicht zu lösen sein wird: Der Arbeitsmarkt wird im
industriellen Kern besonders qualifizierte Arbeitnehmer nachfragen.
Diese auszubilden ist jede Anstrengung wert. Ausbildung stößt aber an
Grenzen: Intelligenz ist ein Geschenk der Natur. Wir brauchen auch
Lösungen für weniger Qualifizierte.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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