Lausitzer Rundschau: Die Macht der Kunden Kennzeichnung von Hühnereiern
Geschrieben am 28-07-2010 |
Cottbus (ots) - Wer im Supermarkt Eier kaufen will und dabei auch
auf die Haltung der Hühner wert legt, hat es nicht leicht. Begriffe
wie Biohaltung, Bodenhaltung oder Freilandhaltung haben eines
gemeinsam. Sie suggerieren zunächst alle ein glückliches Hühnerleben.
Und wer im Supermarkt zur Eierpackung greift, kann immer sicher sein,
dass er Eier aus Anlagen mit einer großen Zahl von Tieren in die Hand
bekommt. Denn ohne Massentierhaltung geht es nicht. Das liegt an den
Einzelhandelsstrukturen. Supermarktketten kaufen nur in großen Mengen
ein, nicht wie ein Tante-Emma-Laden. Trotzdem entscheidet der Kunde
mit seiner Wahl über die Lebensbedingungen der Hennen. Bio- und
Freilandhühner haben mehr Platz im Stall und die garantierte
Möglichkeit zum Auslauf im Freien. Wer sich für das Bioei
entscheidet, kann außerdem sicher sein, dass Futter aus ökologisch
kontrolliertem Anbau gepickt wurde. Doch selbst Legehennen in
Bodenhaltung, die nicht aus ihrem Stall kommen, haben ein viel
besseres Leben als frühere Artgenossen in Käfigen. Dass Käfigeier in
Kartons aus den Supermarktregalen verschwunden sind, ist dem Druck
der Verbraucher zu danken. Doch verarbeitet in Nudeln und Backwaren
finden Käfigeier aus dem Ausland noch immer den Weg zum Kunden. Die
Forderung von Organisationen wie foodwatch, durch ein Symbol auf der
Verpackung verarbeitete Käfigeier sichtbar zu machen, ist deshalb ein
notwendiger nächster Schritt. Wer Käfighaltung von Hühnern wirklich
ablehnt, ist bestimmt bereit, auch für Nudeln ein paar Cent mehr zu
bezahlen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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