Frankfurter Neue Presse: Grenzen des Wachstums. Leitartikel von Thomas Baumgartner über die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Geschrieben am 29-07-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - Damit hatten selbst unverbesserliche
Optimisten nicht gerechnet: Statt befürchteter Horrorzahlen von vier
oder gar fünf Millionen Arbeitslosen nähert sich der tatsächliche
Stand im Sommer 2010 der Marke von drei Millionen. Wird also alles
gut, weil die Firmen ihre Fachkräfte über die Krise hinweg halten
wollen? Mitnichten. Der Erfolg, der natürlich den privaten Konsum
stützt, ist mit Kurzarbeit und anderen Maßnahmen der
Arbeitsmarktpolitik teuer erkauft, die staatlichen
Konjunkturprogramme haben Bau und Investitionen angeschoben. Die
derzeitigen Aufschwung-Signale zeigen lediglich ein Zwischenhoch an.
Zwar brummt auch der Exportmotor, doch die Alarmsignale häufen
sich. Besonders China ordert Ware "made in Germany", dort droht
jedoch eine gefährliche Immobilienblase den Boom abrupt zu beenden.
Auch die US-Notenbank Fed warnt, der Erholung der amerikanischen
Wirtschaft gehe bereits wieder die Luft aus. Und die Euro-Krise
dürfte - angesichts weiter sinkender Häuserpreise in Spanien und
Widerständen gegen die Sparprogramme in Griechenland oder Italien -
noch lange nicht ausgestanden sein.
Ohne Weltmeister im Schwarzsehen werden zu wollen: Es droht das
Ende des Aufschwungs, sobald die Staaten sparen müssen und der
deutsche Exportboom ausläuft (der abermals zu gefährlichen
Ungleichgewichten in den Handelsbilanzen, einem Auslöser der Krise,
geführt hat).
Dass die Unternehmen eine solche Phase ohne Massenentlassungen
durchhalten können, ist arg zweifelhaft. Schon heute zeigt sich eine
alarmierende Tendenz, die sogar die Bundesagentur für Arbeit nach dem
Gesetzgeber rufen lässt: Neu entstehen vor allem Minijobs, befristete
und Teilzeit-Stellen im Dienstleistungssektor, die Zahl gut bezahlter
Vollzeit-Arbeitsplätze in der Industrie hingegen ist seit Ausbruch
der Krise deutlich geschrumpft. Dass schon bald, wie es
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle in Aussicht stellt,
Vollbeschäftigung in Deutschland herrschen wird (auch im Osten, wo
die Quote bisher stabil im zweistelligen Bereich verharrt), glauben
wohl nicht einmal unverbesserliche Optimisten.
Originaltext: Frankfurter Neue Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45990
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Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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