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Welthungerhilfe: UN-Resolution ändert nichts an dramatischer Lage in Darfur

Geschrieben am 01-09-2006

Bonn (ots) - Bonn, 1.9.2006. Nach Ansicht der Deutschen
Welthungerhilfe wird die UN-Resolution zu Darfur nichts an der
dramatischen Lage in der sudanesischen Krisenregion ändern. Der
UN-Sicherheitsrat hat die Entsendung einer Blauhelmtruppe in das
Gebiet beschlossen, der Sudan lehnt die Stationierung allerdings ab.

"Die Lage wird immer bedrohlicher", sagt Jörg Heinrich,
Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Bonn, der gerade aus Darfur
zurückgekommen ist. "Die Mission der Afrikanischen Union hat schon
die bisherigen lokal begrenzten Kämpfe nicht verhindern können.
Überfälle auf die Dörfer mit Brandschatzen, Raub und Mord gingen
weiter. Doch nun stehen die Zeichen auf Krieg. In der
Provinzhauptstadt von Nord-Darfur, El Fasher, sind Panzer aufgezogen,
und man sieht viel mehr Soldaten."

Seit mehr als drei Monaten kann die Welthungerhilfe nur noch einen
Teil der Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln versorgen, weil große
Gebiete wegen der Sicherheitslage nicht mehr zugänglich sind. Von
unsprünglich 485.000 Menschen können nur noch 125.000 Menschen
erreicht werden, die in größeren Städten Zuflucht finden konnten.
"Wir brauchen sowohl von den Rebellen als auch vom sudanesischen
Militär eine Sicherheitsgarantie", erläutert Heinrich. "Sonst besteht
die Gefahr, dass die Flüchtlinge und wir beim Verteilen der
Nahrungsmittel angegriffen werden."

Über den Zustand der Flüchtlinge in Nord-Darfur, die von keiner
Hilfsorganisation mehr erreicht werden können, kann Heinrich nur
spekulieren. "In diesem Halbwüstengebiet gibt es kaum wilde Früchte
oder Pflanzen und die Vorräte sind vermutlich endgültig erschöpft.
Vielleicht schlachten sie ihr letztes Vieh, aber dann droht der
Hungertod."

Jörg Heinrich steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1998 im Sudan in den
Provinzen Nord-Darfur, West Kordofan und Unity State tätig. In
Nord-Darfur versorgt sie bis zu 485.000 Menschen mit Lebensmitteln,
in Unity State bis zu 185.000. Weitere Projektschwerpunkte sind
Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Trinkwasserversorgung.

Weitere Informationen unter www.welthungerhilfe.de

Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6596
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6596.rss2

Kontakt:
Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 188
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de


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