Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation in der Arktis
Geschrieben am 02-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Die Arktis ist weit weg und unwirtlich. Die
meisten Menschen werden sie nie betreten. Warum also sollten wir uns
für sie interessieren? Weil sie Ort eines Konflikts ist, der sich zu
einem Krieg entwickeln kann - zu einem neuen kalten Krieg. Viele
Jahre lang spielte die Arktis in der internationalen Politik keine
Rolle. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts hatte sie ihre
strategische Bedeutung verloren, als Ort nämlich, an dem sich die
beiden Blöcke USA und UdSSR direkt gegenüber standen. Dass sie nun
zurück auf der politischen Agenda ist, liegt vor allem daran: Die
Arktis schmilzt. Im Jahr 2007 war ihre Eisfläche auf den niedrigsten
Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, die das National Snow and Ice
Data Center der USA seit 1979 vornimmt, geschmolzen. Ihre Größe
betrug nur noch 4,1 Millionen Quadratkilometer. Das ist halb so viel,
wie andere Forschungseinrichtungen 50 Jahre zuvor gemessen hatten.
Dadurch werden Ressourcen wie Erdöl, Erdgas, Eisenerz und Kohle,
deren Förderung bislang unmöglich oder mit erheblichen Kosten
verbunden war, zugänglich. Der Nordpolarraum ist, ebenfalls durch den
Klimawandel bedingt, auch für die Weltverkehrswege mehr und mehr von
Bedeutung. Mit kernenergiebetriebenen Eisbrechern waren seine Seewege
schon in Zeiten des Kalten Kriegs ganzjährig befahrbar. Für
Handelsschiffe sind sie spätestens seit 2007 von Interesse. Einer der
arktischen Hauptschifffahrtswege, die Nordwestpassage, war erstmals
vom Pazifik bis zum Atlantik eisfrei. Die Arktis ist also in
vielerlei Hinsicht begehrenswert. Das Problem - der Konflikt - ist
nun, dass nicht geklärt ist, wer den arktischen Schatz heben darf.
Mehrere Staaten erheben Anspruch auf ein und dasselbe Territorium und
damit auf Ressourcen und Schifffahrtswege. Leider gibt es - anders
als für die Antarktis - keine internationale Übereinkunft und keine
Institution, die sich dieser Konfliktgegenstände annimmt, sie regelt
und löst. Der Arktische Rat, das einzige Forum, in dem sich die
Staaten regelmäßig austauschen, konzentriert sich auf Umweltthemen.
Sicherheitspolitische Fragen werden nicht beraten. Darüber hinaus
haben seine Entscheidungen keinen rechtsverbindlichen Charakter. Ein
rechtsverbindlicher und internationaler Handlungsrahmen jedoch ist
angesichts der Begehrlichkeiten und Bedrohungen, denen die Arktis
ausgesetzt ist, unabdingbar. Bis heute hat sich der Konflikt nicht
militärisch entladen. Nach Meinung vieler hätte er aber durchaus das
Potenzial dazu, was mit der Zahl der strittigen Konfliktgegenstände,
der Zahl der beteiligten Konfliktparteien und der Kosten, die die
Konfliktparteien bereit sind, zu tragen, begründet wird. Nur ein
rechtsverbindlicher und internationaler Handlungsrahmen kann den
Konflikt dauerhaft lösen und damit einen neuen kalten Krieg
verhindern.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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