Qualifizierung und Zuwanderung - Wir brauchen beides! / bpa: Alle Möglichkeiten nutzen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu treten
Geschrieben am 03-08-2010 |
Berlin (ots) - Die Diskussion um den Fachkräftemangel hat sich
fortgesetzt. Während die FDP dem Mangel durch Zuwanderung begegnen
will, äußern sich der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA)
Frank-Jürgen Weise sowie der CSU-Vorsitzende und Bayerische
Ministerpräsident Horst Seehofer zurückhaltend. Zunächst solle das im
Land vorhandene Potential genutzt werden.
"Wir brauchen beides - Qualifizierung und Zuwanderung", sagt
hingegen Bernd Meurer. Der Präsident des Bundesverbandes privater
Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) erinnert daran, dass in der
Pflege bereits heute ein großer Fachkräftemangel herrscht. Vielerorts
könnten in Altenheimen und bei ambulanten Pflegediensten freie
Stellen nicht mehr besetzt werden. "Der Arbeitsmarkt für
Pflegefachkräfte ist bereits heute wie leergefegt. Wir haben hier
Vollbeschäftigung."
Leider werde bei der Qualifizierung geeigneter Arbeitsloser viel
zu wenig getan. Eine Umschulung zu Fachkräften werde nur unzureichend
gefördert. "Jetzt soll auch noch die Förderung des 3.
Umschulungsjahres abgeschafft werden. Ein verheerendes Signal mit
dramatischen Folgen!", so der bpa-Präsident.
Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, müssten
vielmehr alle Möglichkeiten genutzt werden. Meurer forderte die
Politik auf, unverzüglich für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen.
"Wir brauchen mehr Auszubildende, die Länder müssen die Finanzierung
der Schulplätze sicherstellen, wir brauchen eine angemessene
Entlohnung und Refinanzierung der Auszubildenden. Wir brauchen
deutlich mehr Umschulung, anstatt Kürzungen mit der Folge von noch
weniger Auszubildenden."
Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahmen zu Fachkräften seien
ebenso erforderlich wie die Anpassungsqualifizierung arbeitsuchender
pflegenaher Berufsgruppen durch die Bundesanstalt für Arbeit.
Mit Blick auf den Fachkräftemangel in der Pflege mahnt Bernd
Meurer. "Wir werden unseren Bedarf an Fachkräften und Mitarbeitern
nicht nur mit deutschen Mitarbeiter/innen decken können." Das würde
bedeuten, dass in zehn Jahren jeder dritte Schulabgänger in die
Pflege geht. Das sei unrealistisch. Es werde auch nicht ausreichen,
allein die Attraktivität der Arbeitsplätze zu steigern. Der Anteil
der jungen Menschen in der deutschen Bevölkerung gehe zurück. Meurer
wiederholte seine Forderung nach einer Green Card für Pflegekräfte
aus Nicht-EU-Staaten. "Wer glaubt, dass er den eklatanten
Fachkräftemangel, der sich heute schon abzeichnet, allein mit
deutschen oder europäischen Pflegekräften lösen kann, der irrt."
"Im Ausland erworbene Berufserfahrung und Berufsabschlüsse müssen
unbürokratisch anerkannt werden und die Definition von Fachkraft muss
angepasst werden", so Meurer abschließend.
Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
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Für Rückfragen:
Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.
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