Baubeginn für weitere Schallschutzwände in Koblenz in der zweiten Hälfte 2005
(Köln, 19. April 2005) Im Rahmen des Programms 'Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes' beginnen am Mittelrhein weitere Arbeiten für den Bau von Schallschutzwänden. In Koblenz-Horchheim und Koblenz-Pfaffendorf entstehen zwei Meter hohe Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 2,6 Kilometer. Der Beginn der Bauarbeiten ist für die zweite Jahreshälfte 2005 vorgesehen.
An den viel befahrenen Strecken im Mittelrheintal will die Bahn bis 2007 rund 76 Millionen Euro in den Schallschutz investieren. Davon sind rund 42 Millionen Euro für den Bau von knapp 36 Kilometern Schallschutzwänden in 20 Ortsdurchfahrten zwischen Koblenz und Mainz bzw. zwischen Koblenz und Wiesbaden vorgesehen. Weitere 34 Millionen Euro fließen in den passiven Lärmschutz auf beiden Ufern des Mittelrheins. Dazu gehören circa 28.000 Schallschutzfenster sowie Fassaden- und Dachdämmungen und schallgedämmte Lüftungsanlagen. Insgesamt 46 Ortsdurchfahrten zwischen Koblenz und Mainz bzw. Wiesbaden profitieren vom Lärmsanierungsprogramm des Bundes.
Bisher wurden in sechs Ortsdurchfahrten Schallschutzwände fertiggestellt, weitere zwei Wände befinden sich derzeit in Bau. Die Maßnahmen für den passiven Lärmschutz stehen dagegen kurz vor ihrem Abschluss. 'Bislang haben wir 21.000 Schallschutzfenster eingebaut und in 22 Ortschaften die passiven Schallschutzmaßnahmen abgeschlossen', bilanziert Peter Winter, Gesamtprojektleiter bei der DB ProjektBau GmbH in Köln.
Das Programm
Seit 1999 stellt die Bundesregierung für die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes jährlich Mittel in Höhe von 51 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eine Kombination von aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen. Unter den aktiven Maßnahmen sind an vorderster Stelle die Schallschutzwände entlang der Strecke zu nennen. Passive Maßnahmen sind schalltechnische Verbesserungen an Gebäuden, wie beispielsweise der Einbau von Schallschutzfenstern in Verbindung mit schallgedämpften Lüftern oder die Dämmung von Außenwänden und Dächern.
Bei diesem Programm handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in über 600 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung bzw. im Bau. Seit August 2002 liegt die zweite Fortschreibung mit jetzt insgesamt mehr als 900 Ortsdurchfahrten vor. Mit der Realisierung ist bundesweit die DB ProjektBau GmbH beauftragt.
Lärmreduktion der Bestandsflotte
Nachdem bereits die neuen Fahrzeuge des Personennah- und -fernverkehrs schalltechnisch optimiert werden konnten, ist jetzt auch eine wesentliche Reduzierung der Schallemissionen bei Güterwagen möglich. Durch den Einsatz einer neuartigen Verbundstoffbremssohle, der so genannten K-Sohle, wird das für das Rollgeräusch verantwortliche Aufrauen der Räder vermindert. Im Zusammenwirken mit einer guten Pflege der Gleise kann so das Rollgeräusch des Güterzugs um die Hälfte reduziert werden. Die im Oktober 2003 erfolgte europaweite Zulassung der K-Sohle wertet die Bahn daher als Durchbruch für die Bekämpfung der Emissionen an der Quelle.
Neue Wagen werden von der Bahn seit 2001 grundsätzlich mit der neuen Bremstechnik angeschafft, bisher befinden sich rund 2.500 leisere Güterwagen im Einsatz. Für die Umrüstung der vorhandenen 135.000 in Deutschland eingesetzten Güterwagen müssten die Deutsche Bahn und andere Betreiber rund 540 Mio. Euro investieren – eine Summe, die nicht finanzierbar ist. Aus Sicht der Bahn ist es daher notwendig, das Lärmsanierungsprogramm des Bundes auch auf die Förderung von Maßnahmen an den Fahrzeugen auszudehnen. Dadurch ließen sich der Anteil der baulichen Lärmsanierung und gleichzeitig der Sanierungszeitraum deutlich reduzieren.
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
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