LVZ: SPD richtet schwerste Vorwürfe gegen Verteidigungsminister Jung: Der Minister schade der Motivation in der Truppe, löse täglich neue Irritationen aus und beschädige das Koalitionsklima
Geschrieben am 02-09-2006 |
Leipzig (ots) - Der Koalitionspartner SPD hat schwere Vorwürfe gegenüber dem Bundesverteidigungsminister im Zusammenhang mit dessen Verhalten im Umfeld des Libanon-Einsatzes der Bundeswehr geübt. Franz Josef Jung schade mit seinen vorschnellen Erklärungen und nicht in der Koalition abgestimmten Vorstößen der Motivation in der Truppe und dem Klima in der Koalition, kritisierte Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe).
Der Minister löse "täglich neue Irritationen aus bis hin zu der neuen These, dass er im Herbst die Verfassung für die Auslandseinsätze der Bundeswehr ändern will", beklagte Arnold. "Er geht auch nicht koalitionsintern abgestimmt vor. Wenn man dies im Feld der Sicherheitspolitik macht, wo es traditionell keine großen Unterschiede zwischen der CDU und der SPD gibt, richtet er einen schwerwiegenden Schaden an."
Auf die Motivation in der Truppe wirke sich ein solches Verhalten des zuständigen Ministers "schädlich" aus. "Gemeinsamkeiten in der Sicherheitspolitik bei den großen Volksparteien sind nicht nur ein politischer Wert an sich, sondern sie sind ein wichtiges Signal an die Truppe, dass ein großer Teil der deutschen Politik hinter ihren Aufträgen steht und auch deshalb für eine vernünftige Ausstattung der Bundeswehr sorgt", meinte Arnold. "Wenn hier koalitionsintern Konflikte geschürt werden, die unnötig sind, richtet es natürlich in der Truppe Schaden an."
Der SPD-Verteidigungsexperte forderte Jung auf, sich seriöser beraten zu lassen und er müsse "zur Kenntnis nehmen, dass wir eine Koalition sind mit zwei gleichberechtigten Partnern und dass die Politik in der Koalition abzustimmen ist, sobald parlamentarische Entscheidungen anstehen". Er unterstelle, dass Jung das politische Geschäft kenne. "Ich glaube aber, man braucht gerade im Verteidigungsbereich ein richtig beratendes, gut aufgestelltes Umfeld. Es kann gelingen, wenn man das hat. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", so Arnold. Man müsse als Minister "vermeiden, Irritationen auszulösen durch nicht präzise Formulierungen, die dann wieder widerrufen werden müssen".
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
28357
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Guido Westerwelle begründet Ablehnung des deutschen Nah-Ost-Einsatzes: "Kein deutscher Soldat könnte sich Kampfhandlungen entziehen". Berlin (ots) - Wenige Tage vor der geplanten Bundestagsabstimmung über einen Einsatz deutscher Soldaten im Nahen Osten begründet FDP-Chef Guido Westerwelle die kategorische Ablehnung eines Einsatzes durch die FDP-Fraktion. "Wir sind im Nahen Osten nicht neutral", sagte Westerwelle dem "Tagesspiegel am Sonntag", "auch und gerade vor dem Hintergrund unserer Geschichte". Deshalb lehne er einen Einsatz deutscher Truppen ab. Diese Überzeugung gehöre zu den "Grundpositionen jeder Bundesregierung seit Gründung der Bundesrepublik". Westerwelle mehr...
- Der Tagesspiegel: FDP-Chef Guido Westerwelle macht Bundeskanzlerin Merkel und Regierung verantwortlich für drohenden Einsatz deutscher Truppen im Nahen Osten. Berlin (ots) - FDP-Chef Guido Westerwelle macht das Verhalten von Kanzlerin Angela Merkel und der Bundesregierung verantwortlich für einen drohenden Einsatz deutscher Truppen im Nahen Osten. Die Bundesregierung habe die Situation "durch Falscheinschätzung, Laufenlassen und mangelnde Disziplin" herbeigeführt, sagte Westerwelle dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Die Bundeskanzlerin hat einen schweren Fehler gemacht, dass sie die Diskussion nicht sofort beendet hat", warf Westerwelle der Regierungschefin im Interview mit dem Tagesspiegel am mehr...
- Der Tagesspiegel: FDP-Chef Westerwelle kritisiert Schröder-Lob von Kanzlerin Merkel: Habe im Wahlkampf geglaubt, Angela Merkel wollte Kanzlerin werden, um schlechte Politik von Rot-grün abzulösen. Berlin (ots) - FDP-Chef Guido Westerwelle wundert sich darüber, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einer Woche öffentlich die Politik ihres Vorgängers Gerhard Schröder (SPD) als Wende zum Besseren in Deutschland gelobt hat. Merkel äußere sich über Schröders Politik "ganz so, als hätte sie ihn nicht im Bundestagswahlkampf letztes Jahr ablösen wollen", sagte Westerwelle dem "Tagesspiegel am Sonntag". Der Merkel-Regierung warf der Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion im Bundestag vor, eine "Politik des Abkassierens" zu betreiben. mehr...
- Der Tagesspiegel: Künast: Große Koalition tut zu wenig für Sanierung der Sozialsysteme Berlin (ots) - Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, hat der großen Koalition vorgeworfen, sie tue "viel zu wenig" für die Sanierung der sozialen Sicherungssysteme. "Und da, wo sie was tut, tut sie das Falsche", schrieb Künast in einem Beitrag für den "Tagesspiegel am Sonntag". Dass die große Koalition zur Lösung großer Probleme beitrage, sei "eine Rechnung, die nicht aufgeht". Ein "drastisches Beispiel" für die "Einseitigkeit, mit der jede Reform-Attrappe zu Lasten der Bürger geht", sei die Gesundheitsreform, führte Künast mehr...
- Lübecker Nachrichten: Gerhardt: FDP lehnt Bundeswehreinsatz im Nahen Osten weiterhin ab Lübeck (ots) - Die FDP wird einer Entsendung deutscher Soldaten in den Nahen Osten im Bundestag nicht zustimmen. In einem Interview mit den Lübecker Nachrichten (Sonntag-Ausgabe) sagte der ehemalige Franktionschef Wolfgang Gerhard, dass seine Partei bei ihrem Nein bliebe, solange nicht die sicherheitspolitischen Rahmenbedingen verändert würden. "Die Politik hat die Pflicht, nicht nur Soldaten zu schicken, sondern einen politischen Lösungsprozess voranzutreiben. Das wird nicht mit dem notwendigen Engagement getan", sagte Gerhardt. Dazu gehöre mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|