Rheinische Post: Drogen in der Haft
Geschrieben am 12-08-2010 |
Düsseldorf (ots) - Auf die Frage von Reportern, warum ihn sein
erster JVA-Besuch nach Aachen führe, sagte Nordrhein-Westfalens neuer
Justizminister Thomas Kutschaty etwas flapsig: weil A der erste
Buchstabe im Alphabet sei. In Wirklichkeit hat der SPD-Politiker
allen Grund, nach Aachen zu reisen. Es ist noch nicht lange her, dass
dort zwei Verbrechern die Flucht gelang - mit Hilfe eines
JVA-Bediensteten. Jetzt macht das Aachener Gefängnis erneut
Schlagzeilen. Ein Angestellter soll Häftlinge mit Handys und
Rauschgift versorgt haben - gegen Bares, versteht sich. Noch ist es
lediglich ein Verdacht, aber der neue NRW-Justizminister bekommt
gleich zu Beginn seiner Amtszeit einen Eindruck davon, welch heikles
Ressort er leitet. Er ist erfahren genug, um zu wissen, dass die
Opposition mit aller Schärfe reagieren wird, wenn Schwachstellen in
den Gefängnissen offenbar werden. Die SPD ist mit Kutschatys
CDU-Vorgängerin schließlich genauso verfahren. Umso besser ist der
Minister beraten, Konsequenzen zu ziehen, auch wenn sich der Verdacht
in Aachen nicht erhärten sollte. Drogen in Gefängnissen sind eine
schlimme Realität. Aber dass staatliche Bedienstete dabei
Hilfestellung leisten, muss mit allen Mitteln unterbunden werden.
Originaltext: Rheinische Post
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