Neue Westfälische (Bielefeld): Atompolitik Absurd CARSTEN HEIL
Geschrieben am 15-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Schon in wenigen Wochen soll ein Konzept zur
künftigen Atompolitik in Deutschland auf dem Tisch liegen. Vieles
deutet darauf hin, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung den im Jahr
2000 zwischen Rot-Grün und den Energieversorgern geschlossenen
Atomkonsens verändern wird. Die Laufzeiten der Meiler sollen
verlängert werden. Da müsste die Atomindustrie doch jubeln, denn mit
den alten abgeschriebenen Kernkraftwerken ließe sich prima Geld
verdienen. Doch das weiß auch die klamme Regierung und ist auf die
Idee gekommen, sich die Laufzeitverlängerung bezahlen zu lassen.
Damit begibt sie sich auf gefährliches Terrain. Denn eine an zwei
Punkten für das Land existenzielle Frage wird nicht sachgerecht,
sondern entlang der Geldnot des Finanzministers diskutiert. Wenn die
technische Sicherheit von Atomkraftwerken samt Endlagerproblematik
einerseits und die Sicherheit der Energieversorgung eines
Industrielandes andererseits von der Kassenlage abhängig gemacht
wird, ist Gefahr im Verzuge. Dabei wollen die vier Strommonopolisten
am liebsten beides: längere Laufzeiten und nichts zahlen.
Entsprechend ruppiger werden ihre Töne. Der Streit wird absurd. Jetzt
drohen sie sogar, die Kraftwerke möglichst schnell abzuschalten (was
sie ja eigentlich unbedingt zu verhindern gedenken). Damit wollen sie
den Deutschen klarmachen, dass dann das Licht ausgeht. Denn die Bosse
erwähnen hintersinnig, dass ohne die alten Meiler die nationale
Stromversorgung gefährdet ist. Davon sollte sich die Regierung nicht
ins Bockshorn jagen und die Bevölkerung nicht verunsichern lassen.
Die abstruse Argumentation läuft ins Leere, weil die alten Reaktoren
für die Versorgungssicherheit längst nicht mehr benötigt werden. Den
Versorger-Chefs kann man nur sagen: Schaltet ruhig ab, dann fällt
nicht mehr soviel Atommüll an.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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