Neue Westfälische (Bielefeld): Krieg in Afghanistan Alarmglocken DIRK MÜLLER
Geschrieben am 16-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Seit Beginn des Feldzuges in Afghanistan sind
nach offiziellen Zahlen mehr als 1.200 US-Soldaten dort gestorben,
mehr als 2.000 Soldaten der Koalitionstruppen insgesamt. Und die
jüngsten Äußerungen des dortigen US-Oberbefehlshabers, General David
Petraeus, lassen keine Ende des Schreckens erkennen. Petraeus ist
Obamas Mann für den Job, nachdem Vorgänger McChrystal sich durch
allzu harsche Kritik unmöglich gemacht hatte. Doch auch Petraeus hat
dem US-Präsidenten Unerfreuliches zu sagen: Noch immer droht ein
Scheitern der Mission, man braucht mehr Zeit, mehr Geld, mehr Männer,
mehr Opfer. Von einer Stabilisierung kann keine Rede sein, die
Sicherheitslage ist verheerend, die Taliban steinigen unbehelligt und
öffentlich Menschen. In Amerika, wo den Einsätzen im Irak und in
Afghanistan die Unterstützung der Bevölkerung und Teilen der Politik
wegzubrechen droht, wiegelt man noch ab. Doch bei den Bündnispartnern
- jeder mit ganz eigenen Rechtfertigungsproblemen für den Einsatz am
fernen Hindukusch - schrillen schon die Alarmglocken. Der US-General
setzt auf eine neue Strategie, mit der den Taliban Region um Region
abgetrotzt werden soll. Am schlimmsten ist sein Eingeständnis, dass
es bisher keine Strategie gab.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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